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Padevět, Jiří: Prag 1939–1945 unter deutscher Besatzung

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Verkaufspreis58,00 €

Jiří Padevět
Prag 1939–1945 unter deutscher Besatzung
Orte | Ereignisse | Menschen
Sachbuch
Aus dem Tschechischen von Kathrin Janka

728 S., geb., 200 × 285 mm, s/w- u. Farbabb.
ISBN 978-3-96311-133-4

Erschienen: Dezember 2020


Eine Geschichtsquelle ersten Ranges

Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1939 wurde Prag Hauptstadt des neu errichteten Protektorates Böhmen und Mähren. Auf der Prager Burg nahm der Reichsprotektor seinen Dienstsitz. In der Folge war die Stadt zentraler Ereignisort der nationalsozialistischen Besatzung wie auch des tschechischen Widerstandes (Heydrich-Attentat). 
Das detaillierte und reich bebilderte Nachschlagewerk von Jiří Padevět zur Moldaustadt während der deutschen Besatzung bis Mai 1945 wurde 2014 mit dem tschechischen Literaturpreis »Magnesia Litera« ausgezeichnet und liegt nun in der deutschen Übersetzung vor. Es ist topographisch, der Aufbau richtet sich nach den heutigen Stadtteilen Prags, und in den jeweiligen Orten chronologisch gegliedert. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Unterdrückung jedweden Ungehorsams durch die Besatzungsmacht, der Verfolgung der jüdischen Bürger und dem widerständigen Verhalten der tschechischen Bevölkerung. Es entfaltet sich ein Mosaik, das die unmittelbaren Auswirkungen der Besetzung erfahrbar macht, insbesondere den hohen Blutzoll, den Tschechen und Juden in dieser Zeit bezahlt haben.
Padevets Buch schließt viele Lücken in der Forschung zum Protektorat und bietet Grundlagen für historische wie aktuelle gesellschaftliche Debatten, es eignet sich ebenso als Reiseführer für Geschichtsinteressierte.


Jiří Padevět, geb. 1966 in Prag, ist Schriftsteller, Verleger und Buchhändler. Er hat sich bereits in mehreren Veröffentlichungen mit der Zeit der deutschen Besatzung befasst. Daneben veröffentlicht er auch in Fachzeitschriften. Für sein nun in Deutsch vorliegendes Buch »Průvodce protektorátní Prahou« erhielt er 2014 den tschechischen Literaturpreis »Magnesia Litera Award« (Buch des Jahres in der Kategorie Sachbuch).


»Dem Leser erschließt sich eine nach Stadtteilen gegliederte Topographie Prags unter deutscher Besatzung, die sich mit einer modernen Stadtkarte in der Hand erkunden läßt. Man erfährt viel Unbekanntes und Interessantes.«
Julius Bittmann, Freudenthaler Ländchen, September 2021

»Jiří Padevět dokumentiert aber auch das andere Prag, die Stadt, die die Besatzer nie wirklich in den Griff bekommen.«
Steffen Könau, Mitteldeutsche Zeitung, 14. August 2021

»Der vorliegende Band wird durch ein äußerst hilfreiches Glossar, ein Quellen­ und Literaturverzeichnis sowie mehrere Register abgerundet, die eine problemlose Orientierung ermöglichen. Padevět kommt das Verdienst zu, einem breiten – hier deutschen – Leserkreis auf ganz eigene Weise die bitteren Jahre Prags unter NS-­Besatzung verständlicher gemacht zu haben.«
Thomas Krzenck, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Juni 2021

»Jiří Padevět hat ein wichtiges Nachschlagewerk über Prag unter deutscher Besatzung erarbeitet. Es zeugt auch von sehr unterschiedlichem kollektiven Gedenken.«
Viktoria Großmann, Süddeutsche Zeitung, 6. April 2021

»Ein ganz tiefer Einblick in die damalige Zeit und ihre Geschehnisse.«
Thomas Janda, Radio Lotte, 21. April 2021 

»Einem Kriminalisten gleich hat er knapp 1100 Adressen in den Prager Bezirken aufgespürt, die in der Zeit zwischen dem 15. März 1939 und dem 9. Mai 1945 irgendwie eine Rolle spielten im Verhältnis von Besetzten und Besatzern.«
Hans-Jürgen Fink, Landesecho, April 2021

»Padevěts Buch schließt viele Lücken in der Forschung zum Protektorat und bietet Grundlagen für historische wie aktuelle gesellschaftliche Debatten, es eignet sich ebenso als Reiseführer für Geschichtsinterressierte.«
Barbara Hemmerle, Prager Nachrichten, 2/2021 

»Padevěts Buch ist wie ein Stadtführer aufgebaut: Er zeigt Viertel für Viertel und Straße für Straße, was sich damals in Prag zugetragen hat. Mit beeindruckender Akribie hat er Fakten, Fotos und Dokumente zur Besatzungszeit zusammengetragen.«
Tino Dallmann, MDR Kultur, 13. Januar 2021

»Das preisgekrönte tschechische Original hat der Verlag mit einer Kontext schaffenden Einleitung, Übersetzungen auch in den Karten und Registern, Glossar, bibliografischen und Fotoergänzungen aufwendig fürs deutsche Publikum aufbereitet. Eine schwere stadtgeschichtliche Perle!«
ekz.bibliotheksservice, 8. Februar 2021


»Nach längerem Blättern hat mich das Buch gefangen genommen und ich war überrascht, was dieses historische Werk alles bereithält: Die Zeit Prags während  des  Protektorats wird eindrucksvoll dokumentiert. Ich fand in vielen Abbildungen die Prager Orte wieder, die es zum Teil heute noch gibt. So sehe ich – rückblickend – das Prag meiner Kindheit.«
Michael Fürnberg, Januar 2021


Sie setzen sich schon länger in Veröffentlichung mit der Zeit der deutschen Besatzung auseinander. Wie kam es zu Ihrem Interesse?
Die Besetzung durch die Nazis und das Leben im Protektorat faszinierten mich hauptsächlich darüber, wie unterschiedlich die Menschen mit der Situation umgingen. Einige schlossen sich dem Widerstand an, andere verraten, andere benahmen sich wie zuvor. Ich fragte mich, was jeder zu einem solchen Verhalten führte.  

Ihre neue Veröffentlichung ist mit 728 Seiten ziemlich opulent. Wie lange haben Sie insgesamt an dem Manuskript gearbeitet?
Ich habe fast drei Jahre an dem Manuskript gearbeitet, beinahe in jedem freien Moment.   

Sie kennen sich in Prag bestens aus – welchen Ort abseits des Tourismus würden Sie allen Besucher*innen empfehlen, sich einmal anzuschauen?
Neben dem Stadtzentrum Ich möchte empfehlen natürliche Orte wie das Prokop-Tal, die Ufer der Moldau bei Troja oder das architektonisch interessante Wohngebiet Baba.