Christopher Ecker
»schach« dem vollmond
Gedichte
200 S., Br., 130 × 200 mm
ISBN 978-3-96311-050-4
Erschienen: August 2018
Komische ernste und ernste komische Gedichte
Christopher Ecker schreibt im besten Sinne rücksichtslose Gedichte. Seine Lyrik fordert den Leser heraus, da oft nicht klar ersichtlich ist, ob man nun ein sehr ernstes komisches Gedicht oder ein sehr komisches ernstes Gedicht vor sich hat. Formal bedient sich Ecker – von der klassischen Volksliedstrophe bis zu visuellen Experimenten – souverän des Instrumentariums der literarischen Postmoderne. Dazu gehört auch, dass jegliche Erwartungshaltung hartnäckig torpediert wird: Nicht selten kommt es zu Verstößen gegen poetische Ordnungssysteme wie Reim, Strophe oder Rhythmus. Was jedoch alle Gedichte eint, sind die scharfe Beobachtungsgabe, der melancholische Trotz und ein sardonischer Humor, die sich – typisch Ecker – leitmotivisch durch den gesamten Band ziehen. Nach »die montage der dienstage« (2010) ist dies der zweite große Gedichtband von Christopher Ecker, mit dem er überzeugend zeigt, wie heute eine Lyrik geschrieben werden kann und darf, die das Prädikat »zeitgemäß« verdient.
Christopher Ecker, geb. 1967 in Saarbrücken, studierte Germanistik und Philosophie. Für sein literarisches Schaffen erhielt er mehrere Preise, u.a. den Friedrich-Hebbel-Preis (2015) den Kunstpreis des Saarlandes (2018) und zuletzt den Kay-Hoff-Literaturpreis (2022).
Seit 2007 ist er Autor des Mitteldeutschen Verlags; hier mehrere Romane und Lyrik, zuletzt erschienen sein Erzählband »Andere Häfen« (2017) und der von ihm herausgegebene und aus dem amerikanischen Englisch übersetzte posthume Band »Endzone – Letzte Gedichte« (2018) des Lyrikers Tom Disch. Ecker lebt und arbeitet in Kiel.
»[…] ist man überrascht, wie viel sich aus dieser oft hermetisch und unzugänglich wirkenden Poesie mitnehmen lässt, die sich nur zu gern ins Sprachspiel entgrenzt.«
Kai U. Jürgens, Kieler Nachrichten, 26. September 2018
»Ecker besitzt zwei Eigenschaften, die für einen Dichter unabdingbar sind. Zum einen ist da sein Mut zur Produktion von Unliebsamkeiten und Antiidyllen […]. Zweitens versteht er es zweifellos, die versprochene Balance zwischen Ernst und Komik zu halten.«
Konstantin Ames, Saarbrücker Zeitung, 26. September 2018
»Seine Literatur ist eher wie ein außergewöhnliches Bier, ein spannender Wein, ein rauchiger Whisky, etwas für Momente, die nicht einfach vorbeirauschen eben. […] nicht nur in Vollmondnächten tut es gut, einige seiner Gedichte zu lesen und abzudriften, weg von dem, was wir für real halten.«
Martin Rolshausen, Saarbrücker Zeitung, 29. August 2018
Christopher Ecker liest aus »Andere Häfen« und »schach dem vollmond«: Zu Vimeo