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Loest, Erich: Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene

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Verkaufspreis18,00 €

Erich Loest
Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene
Roman

294 S., geb.
ISBN 978-3-86152-021-4

 

Mit diesem Roman setzte Erich Loest Mitte der siebziger Jahre alles auf eine Karte. Nach sieben Jahren Zuchthaus und sieben Krimis, mit denen er sich über Wasser gehalten hatte, schrieb er gegen alle Tabus in der DDR an.
Manfred Jäger urteilte über »Es geht seinen Gang«: »Der Roman ist konzipiert als Gegenbild zu dem lügnerisch geschönten, retuschierten offiziellen Gemälde, das die Medien täglich aufs neue ausmalen. Loest macht die wirkliche DDR erlebbar. Er ist ein naiver, ganz unphilosophischer Erzähler, er verheddert sich nicht in Abstraktheiten. Man kann durch seinen Text hindurch das Land fühlen, riechen und schmecken, weil er einen genauen Blick für Details hat und doch nicht in die Beliebigkeit von bloßen Aufzählungen abgleitet. Loest weiß, wie und was die Leute in den Betrieben und Kneipen reden.«
Diese Genauigkeit macht den Wert des Romans aus und wurde ihm zum Verhängnis: Die Zensur stoppte seine Verbreitung.
In der Bundesrepublik erzielte er hohe Auflagen, wurde zum Schullesestoff, wurde übersetzt und verfilmt. »Das gelbe Buch« nannten es seine Verehrer in der DDR, für die es zum Kultbuch wurde. Jetzt kehrt es heim zu den Lesern, die Gespür für Nuancen und ein feines Ohr für alle Schwingungen haben. Wenn über vierzig Jahre DDR und DDR-Literatur Bilanz gezogen werden wird: An »Es geht seinen Gang« kommt dabei keiner vorbei.


Erich Loest (1926, Mittweida/Sa.–2013, Leipzig); 1944/45 Kriegsdienst, 1947–1950 Volontär und Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung, ab 1950 freischaffender Schriftsteller (Debüt »Jungen die übrig blieben«), 1957 Ausschluss aus der SED, Verurteilung zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus (Bautzen) aus politischen Gründen, nach Entlassung wieder als Schriftsteller tätig, 1979 Austritt aus dem Schriftstellerverband aus Protest gegen Zensur, 1981 Ausreise in die Bundesrepublik. 1990 Rückkehr nach Leipzig, wo er 1996 Ehrenbürger wurde. 1994–1997 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller.
Loest bekam unter anderem den Hans-Fallada-Preis, den Marburger Literaturpreis, zweimal den Jakob-Kaiser-Preis, 2009 den Deutschen Nationalpreis sowie den Kulturgroschen 2010 des Deutschen Kulturrates zuerkannt, einige seiner Bücher wurden verfilmt.


»Dass die Lektüre auch heute noch lohnend ist, liegt nicht nur an der frischen, schnoddrigen Sprache, mit der Loest seinen Ich-Erzähler berichten lässt, und der lässig dahinplätschernden Dramaturgie, die sich selbst eine Effizienz verweigert, in der jede Szene auf das große Ganze Bezug nehmen muss.«
Clara Ehrenwerth, Kreuzer, Juli 2017

»Wie in einem Druckkessel verdichtet er Lebensverhältnisse Mitte der 70er Jahre in Leipzig zu beklemmenden Bildern und Szenenfolgen.«
Immo Sennewald, publizist.wordpress.com, 03. Dezember 2017