Henning Moneta
Schlussapplaus
Roman
204 S., Br., 135 × 210 mm
ISBN 978-3-96311-450-2
Erschienen: Februar 2021
Ein Roman über Verlust, falsche Schuld und das Leben dazwischen
Zita und Silvja sind beste Freundinnen, bis sie ein tödlicher Autounfall nach einer Party auseinanderreißt. Von der Vorstellung gequält, die Todesfahrt ihrer Freundin nicht verhindert zu haben, versucht Zita, die Empfänger von Silvjas Spenderorganen ausfindig zu machen. So erhofft sie sich, Abschied nehmen zu können. Vergeblich. Erst der von ihr beauftragte Detektiv wird fündig, und Zita kann sich mit der Empfängerin des Herzens treffen. Zita fühlt sich getröstet. Doch war alles nur inszeniert? Henning Moneta gelingt in seinem Romandebüt bei aller Schwere des Sujets, wenn auch keine heitere, so doch eine Geschichte vom Sieg des Lebens.
»Henning Moneta hat in Literaturwettbewerben und mit seinem Erstlingsroman seine herausragende literarische Begabung unter Beweis gestellt. In seinem Debütwerk erzählt er auf sprachlich beeindruckendem Niveau und begleitet mit Feingefühl und Milieukenntnis die Suche seiner Romanfiguren nach persönlichem Glück und ihrem Platz in der Gesellschaft.«
Jury des Förderpreises »Klopstock-Preis für neue Literatur« des Landes Sachsen-Anhalt (2021)
Henning Moneta, geb. 1966 in Gehrden (Hannover), studierte Verwaltungswissenschaften in Konstanz, promovierte in Speyer. Danach arbeitete er einige Jahre in Asien als Berater buddhistischer Organisationen. Seit 2002 ist er selbstständiger Umweltberater und lebt in Magdeburg. Veröffentlichungen u. a. in »Ort der Augen«. »Schlussapplaus« ist sein Debütroman. Für diesen erhielt er den Förderpreis des »Klopstock-Preises für neue Literatur« des Landes Sachsen-Anhalt (2021).
»Im jagenden Stakkato öffnet sich die Innenwelt einer aus der Bahn Geworfenen, durch Gedankenlabyrinthe Getriebenen, die sich vom Aufspüren von Silvis transplantierten Organen, deren Weiterleben in anderen Körpern Nähe, Trost, Beruhigung verspricht.«
ekz.bibliotheksservice, 26. April 2021
»Überhaupt darf man dem Roman als großes Plus bescheinigen, dass er zügig und fesselnd erzählt ist, den Leser einfängt und mitnimmt, seine Neugier auf den Fortgang der Handlung immer wieder entfacht.«
Albrecht Franke, Altmark Blätter, 27. März 2021
Mit »Schlussapplaus« erscheint nach mehreren Veröffentlichungen anderweitig nun Ihr Debütroman. Was würden Sie angehenden Schriftsteller*innen mit auf den Weg geben?
Vor dem Schreiben kommt das Lesen. Wer sich an einen eigenen Text welcher Länge auch immer macht, sollte vorher allermindestens hundert (literarisch gültige!) Bücher gelesen und erfasst haben. Dann: täglich schreiben. Jeden Tag. Wirklich jeden. Dann: das Geschriebene den Kommentaren der anderen Schreibenden ausliefern und sich dabei eine Elefantenhaut zulegen. Der Rest ist Technik und Schicksal.
Welche Eigenschaft bewundern Sie am meisten an Ihrer Protagonistin Zita?
Die Energie, sich aus dem Schlamassel, das ihr der Autor bereitet hat, herauszukämpfen und nicht wie gelähmt darauf zu warten, dass das Leben morgen doch gnädigerweise statt Zitronen Orangen liefern möge.
Und den Mut, sich schließlich als das anzunehmen, was sie ist: eine der wenigen. Denn es gehört verdammter Mut dazu, es auszuhalten, lebenslänglich in der Minderheit zu sein.
Zum Schluss: Ich habe Zita etwas in den Charakter geschrieben, das ich an jedem Menschen vorbehaltlos bewundere, nämlich, aus echter Menschlichkeit vegan zu werden.
Sie lebten für einige Zeit in Asien. Wenn Reisen wieder uneingeschränkt möglich ist, wo würden Sie am liebsten hin?
Bolivien. Frühjahr oder Sommer 2022. Hochgebirge, Karst, Pampa, tropischer Regenwald: alles, was – auch als Kontrast – fasziniert. Apropos. Eine Kultur bzw. Kulturen, die so ganz anders sind als unsere deutschamerikanische. Und danach werde ich zurückkommen und Gott auf Knien danken, nicht in diesem bitterarmen Land, sondern in Deutschland zu leben – und das ohne eigenes Zutun.
Insofern wird es dann auch eine Lektion in Demut werden.