Ralf Pasch
Die Erben der Vertreibung
Sudetendeutsche und Tschechen heute
2., durchgesehene Auflage 2022
232 S., Br., 148 × 210 mm, s/w-Abb.
ISBN 978-3-95462-236-8
Erschienen: Oktober 2022
Die Besetzung der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich 1938/39 und die Vertreibung der Deutschen aus Böhmen, Mähren und Schlesien am Ende des Zweiten Weltkrieges sind dunkle Kapitel einer gemeinsamen Geschichte. Die Ereignisse liegen mehr als ein halbes Jahrhundert zurück, doch ihre Folgen sind bis heute spürbar – auch für die dritte Generation.
Obwohl die Nachgeborenen längst dort ihre Heimat gefunden haben, wo sie heute leben, versuchen sie in einer Zeit, wo die Erlebnisgeneration auch in den sudetendeutschen Verbänden abtritt, auf ihre Art mit diesem schwierigen Erbe umzugehen.
Ralf Pasch, selbst Nachkomme von Deutschen aus Böhmen, hat fünfzehn Enkel aus Deutschland, Tschechien und Österreich dazu befragt, wie es ihnen mit ihrer Familiengeschichte gelingt, sich zu versöhnen. In diesem Zusammenhang liefert das Buch auch Informationen zur Entwicklung von Minderheiten- und Vertriebenenorganisationen in Tschechien und Deutschland.
Ralf Pasch, geb. 1967, Publizist, lebt und arbeitet in Berlin. Er schreibt außer über deutsch-tschechische Themen über das jüdische Leben in Deutschland, Tschechien und Österreich. Gemeinsam mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam realisierte er die Wanderausstellung „Die Schaleks – eine mitteleuropäische Familie. Fünf Biografien erzählen hundert Jahre Geschichte“.
»Mit interessanten Partnern hatte der Autor mehrfach Gespräche geführt und daraus eine Sammlung von Porträts erstellt, die bei den Lesern großen Anklang fand.«
Susanne Habel, Sudetendeutsche Zeitung, 45.2014
»Paschs Protagonisten reichen einander über Grenzen hinweg die Hände, wollen Zukunft gemeinsam gestalten, ohne die Familiengeschichte zu verdrängen, ohne in aggressive Reflexe zu verfallen.«
Deutschlandradio Kultur - Literaturmagazin Lesart, 25. Mai 2014
»Im Gegensatz zu anderen Forschungen über die Nachkriegsgenerationen sind Paschs Protagonisten weniger an der Geschichte als am Jetzt, an der Zukunft interessiert.«
Jenny Schon, LandesZeitung Prag, 20. Mai 2014