Florian Steger und Carolin Wiethoff
Betriebsgesundheitswesen und Arbeitsmedizin im Bezirk MagdeburgStudienreihe der Landesbeauftragten, hg. von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Sonderband
200 S., geb., 148 × 210 mm, s/w-Abb.
ISBN 978-3-95462-946-6
Erschienen: Dezember 2017
In der DDR waren Medizin und Arbeitswelt eng verbunden. Der staatliche Charakter sowie die Verbindung von kurativer und präventiver Medizin stellten zwei entscheidende Besonderheiten des DDR-Betriebsgesundheitswesens dar. Diese werden zum Teil bis heute positiv hervorgehoben.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts hinterfragen Autoren des Bandes diese Wertung kritisch vor dem Hintergrund einer politisierten Medizin, in der die Akteure staatliche Vorgaben durch ihr eigenes Handeln prägten. Anhand eines lokalen Fallbeispiels, dem Bezirk Magdeburg, wurden drei zentrale Fragestellungen im Zeitraum von 1952 bis 1989 untersucht: Wie stark haben sich Anspruch und Wirklichkeit im Betriebsgesundheitswesen des Bezirkes Magdeburg unterschieden? In welcher Weise hat der SED-Staat das Betriebsgesundheitswesen für politische Zwecke genutzt? Welche Rolle spielte das Ministeriums für Staatssicherheit im Bereich des Betriebsgesundheitswesens des Bezirks?
Der Band bietet neue Erkenntnisse zu dem bisher auf lokaler Ebene kaum erforschten betrieblichen Gesundheitswesen und zur Arbeitsmedizin in der DDR und verdeutlicht die Mechanismen der SED-Diktatur im Bezirk Magdeburg.
Prof. Dr. Florian Steger, Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm.
Dr. Carolin Wiethoff, wiss. Mitarbeiterin am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm.