Simone Trieder
Unsere russischen JahreDie verschleppten Spezialistenfamilien
Erzählendes Sachbuch
256 S., Br., 135 × 210 mm
ISBN 978-3-96311-023-8
Erschienen: September 2018
Als »lebende Reparation« in der SowjetunionZweieinhalbtausend Familien werden am Dienstag, dem 22. Oktober 1946, in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands in einer Geheimaktion von sowjetischen Militärs aus dem Schlaf gerissen. Nur Stunden später sitzen sie im Zug mit unbekanntem Ziel. Die Väter sind Ingenieure und Techniker der Flugzeug- und Maschinenindustrie. Eine lebende Reparation – auf unbekannte Dauer.
Doch die 22-jährige Studentin Ida findet es gar nicht übel, das kriegszerstörte Deutschland hinter sich zu lassen: »Warum nicht Moskau?«
Der Roman basiert auf dem Tagebuch eines »Russlandkindes«, der Mutter der Autorin. Mit weiteren Stimmen von Zeitzeugen entsteht ein Kaleidoskop der fünf bis acht Jahre Russlandzeit der Kinder der verschleppten Spezialisten, die sehr unterschiedlich erlebt und bewertet werden. Gemeinsam ist allen der Bruch in der Biografie, ein Gezeichnetsein für immer.
Simone Trieder, geb. 1959 in Quedlinburg. Nach dem Studium der Sonderpädagogik in Rostock Regieassistentin an Theatern in Zwickau, Karl-Marx-Stadt und Halle. Seit 1992 freie Autorin, veröffentlichte Biografien, Bücher zur regionalen Kulturgeschichte, Features für den Funk und Erzählungen. Zuletzt »Zelle Nr. 18« mit Lars Skowronski. Mitglied des PEN.
»Es ist ein großer Verdienst Trieders, dieses nahezu vergessene Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte aufgearbeitet zu haben.«
Lesefutter 2019
»Familiengeschichte trifft auf Weltgeschichte!«
Detlef Färber, Mitteldeutsche Zeitung, 9. Februar 2019
»Es ist auf jeden Fall ein Baustein zur Geschichte dieses weithin unbekannten Personenkreises.«
ekz – Bibliotheksservice, 14. Januar 2019»Ein beeindruckendes Buch.«
FRIZZ. Das Magazin für Halle und Umgebung, November 2018»Details sind weitgehend exakt erinnert, so die tagelangen Zugfahrten von den ursprünglichen Produktions- und Wohnstätten der Rüstungsspezialisten zu den neuen Bestimmorten.«
neues deutschland, 9. Oktober 2018»Das Buchprojekt hat ihr ihre Mutter näher gebracht, Russland auch, ebenso dieses Stück Nachkriegsgeschichte, das nicht nur in der eigenen Familie wie ausradiert war.«
Grit Warnat, Volksstimme, 5. Oktober 2018»[Ein] akribisch recherchiertes und dabei unterhaltsames Buch.«
Katrin Engelhardt, MDR Kultur, 4. Oktober 2018»Ein akribisch recherchiertes, souverän und unsentimental erzähltes Buch, das eines der wenig belichteten Kapitel der Nachkriegsgeschichte aus der Sicht der Betroffenen schildert.«
Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung, 28. September 2018