Staadt, Jochen (Hg.): Die deutschen Todesopfer des Eisernen Vorhangs 1948–1989

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Verkaufspreis38,00 €

BESCHREIBUNG

Jochen Staadt (Hg.)
unter Mitarbeit von Jan Kostka und Hannes Puchta
Die deutschen Todesopfer des Eisernen Vorhangs 1948–1989
Ein biografisches Handbuch
Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin, Band 31

504 S., geb., 148 × 210 mm, s/w-Abb.
ISBN 978-3-96311-855-5

Erschienen: Januar 2024

 

Opfer des Eisernen Vorhangs: Die Biografien hinter den Schlagzeilen

Sachliche und dennoch berührende Darstellung der Einzelschicksale
Die Geschichte der Opfer, aber auch ihrer Angehörigen
Ergebnis umfangreicher nationaler und internationaler Recherchen

Das in internationaler Kooperation entstandene Handbuch rekonstruiert die Lebensgeschichten der am Eisernen Vorhang getöteten DDR-Bürger und ihre Beweggründe zur gefahrvollen Flucht in den Westen. Doch nicht nur Flüchtlinge fielen dem Eisernen Vorhang zum Opfer – auch Bundesbürger wurden erschossen oder erlitten tödliche Stromschläge an Grenzzäunen.
Parallel zur Auswertung des deutschen Archivgutes und zur Befragung von Zeitzeugen sichteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Mittel- und Osteuropa in dortigen Archiven die Überlieferungen der Geheimdienste, Außenministerien und Grenztruppen zu den tödlichen Grenzzwischenfällen. Dadurch konnten die Schicksale von vielen bislang wenig beachteten Opfern des Eisernen Vorhangs in einer länderübergreifenden Darstellung rekonstruiert werden.

HERAUSGEBER

Dr. Jochen Staadt, geb. 1950, 1968 Studium an der Freien Universität Berlin, 1977 Dissertation über Romane der DDR. Er ist Projektleiter beim Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin und Redaktionsmitglied der Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat.

Dr. Jan Kostka, geb. 1976, studierte an der Universität Potsdam Germanistik, Neuere Geschichte und Religionswissenschaft. Dissertation „Das journalistische und literarische Werk von Klaus Schlesinger, 1960–1980“ am Institut für Germanistik der Universität Potsdam. Er ist wiss. Mitarbeiter beim Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin.

Hannes Puchta war als Studentische Hilfskraft beim Forschungsprojekt „Todesfälle von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über Ostblockstaaten“ beim Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin tätig.

INHALT

Einleitung…7
1 Todesfälle von DDR-Flüchtlingen an Außengrenzen des Ostblocks…33
2 Todesfälle von DDR-Flüchtlingen an Grenzen zwischen Ostblockstaaten…232
3 Selbsttötungen von DDR-Bürgern nach fehlgeschlagener Flucht über Ostblockstaaten…297
4 Todesfälle von Westdeutschen am Eisernen Vorhang…338
5 Todesfälle außerhalb des Projektrahmens…416
5.1 Todesfälle ohne Fluchthintergrund an den DDR-Grenzen zu Polen und der Tschechoslowakei…416
5.2 Ungeklärte Verdachtsfälle…436
5.2.1 Todesfälle mit möglichem Fluchthintergrund…440
5.2.2 Fluchtfälle mit wahrscheinlicher Todesfolge…446
5.3 DDR-Bürger, deren angeblicher Tod mit Fluchthintergrund falsifiziert werden konnte…450

Anhang
Biografien der Verantwortungsträger…457
Chronologische Auflistung der Todesfälle von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen an den Binnen- und Außengrenzen des Ostblocks…471
Selbsttötungen von DDR-Bürgern nach fehlgeschlagener Flucht über Ostblockstaaten…477
Todesfälle von Westdeutschen am Eisernen Vorhang…478
Statistik der Todesfälle…480
Alphabetisches Register der Todesfälle (Kap. 1 bis 4)…482
Alphabetisches Register der Todesfälle außerhalb des Projektrahmens (Kap. 5)…484
Ausgewählte Literatur…485
Abkürzungsverzeichnis…493
Bildnachweis…498
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren, Recherchierenden…499
Danksagung…500

PRESSESTIMMEN

»Insgesamt haben Jochen Staadt und seine Kollegen mit diesem Band mehr als ein Nachschlagewerk vorgelegt. Es ist auch ein Totenbuch, das Opfer des Kalten Krieges vor dem Vergessen werden bewahrt und Menschen ehrt, die ihrer Würde beraubt wurden.«
Jacqueline Boysen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Juni 2024

»Durch die gründlich recherchierten, erstaunlich dichten und detailreichen Schilderungen der Lebensläufe und Fluchtmotive kommen hinter den nüchternen statistischen Zahlen ergreifende menschliche Schicksale zum Vorschein.«
Norbert F. Pötzl, Süddeutsche Zeitung, 26. Februar 2024