2022 Aller guten Dinge sind drei! Wieder erhält der Verlag den Deutschen Verlagspreis.
Aller schlechten scheinbar auch: Zum dritten Mal in Folge findet die Leipziger Buchmesse nicht statt. Dafür initiieren die Verleger Leif Greinus (Voland & Quist) und Gunnar Cynybulk (Kanon Verlag) jedoch die Pop-up-Buchmesse, auf der sich über 60 Verlage präsentieren und ihre aktuellen Titel vorstellen. Auch der Mitteldeutsche Verlag ist an Bord.
Christopher Ecker erhält den Kay-Hoff-Literaturpreis: »Außergewöhnliche Leseabenteuer deutschsprachiger Literatur kommen gegenwärtig aus Schleswig-Holstein. Ihr Autor ist Christopher Ecker. In überbordender Sprachlust, hochpräzisen Metaphern und mit einem beiläufigen Humor bis hin zum Kalauer scheut er keine Grenzen und entzieht sich wohltuend der literarischen Konfektion mit den modischen Attitüden unserer Tage. Dabei sind seine Protagonisten häufig existenziell Verlorene auf der Suche nach einem Platz in Raum und Zeit. Auch dem Leser wird oft wie nebenbei der Boden unter den Füßen weggezogen, und er findet sich bei einem unzuverlässigen Erzähler wieder, der ihn fortwährend zwingt, sein aktuelles Verständnis der erzählten Welt zu überdenken und zu rekonstruieren. Seine Imaginationskraft überspringt wie im phantastischen Märchen Räume und Zeiten. Ecker beschreibt nicht – er bringt zur Erscheinung.« (Jurybegründung)
Außerdem feiert in der deutschsprachigen Belletristik der preisgekrönte Dokumentarfilmer und Komponist Mario Schneider mit „Die Paradiese von gestern“ sein Romandebüt – er schreibt über die Liebe, den Tod und die Verlockungen unserer Zeit. In der erfolgreichen Insel-Krimi-Reihe von Tim Herden erscheint endlich Band 7, „Schabernack“; und weiterhin werden mit Werner Heiduczeks „Abschied von den Engeln“ Neuauflagen bedeutender DDR-Schreiberlinge veröffentlicht.
„Der Duft der Dunkelheit“ ist der melancholische Debütroman der tschechischen Autorin Anna Bolavá und erzählt ganz im Stil des Nature Writings auf poetische und suggestive Weise von einer Heldin, die sich in der Welt der Kräuter verliert. Eine weitere Übersetzungsperle ist Tatsuo Horis „Der Wind erhebt sich“. Die autobiografisch gefärbte Novelle aus Japan erlangte 2013 internationale Berühmtheit durch die preisgekrönte Anime-Adaption „Wie der Wind sich hebt“ von Hayao Miyazaki (Studio Ghibli). Im biografischen, aus dem Russischen übersetzen Roman „Friedl“ zeichnet Elena Makarova das Leben und Werk der Bauhaus-Künstlerin Friedl Dicker-Brandeis nach und lässt eine ganze Generation von Künstler*innen wiedererstehen.
Der Fotokunstband „Semjon Prosjak - Fotografien“ erscheint und bildet die Serien Dnipro, Sednjew und Halle (Saale) des ukrainischen Meisters der klassischen Fotokunst ab. Auch an prominente, deutsche Fotografen wird in Werkschauen erinnert, etwa an Peter Leske oder Gerhard Vetter.
Mit dem Bild-Text-Band „An der Biegung des Flusses“ von Sandra Blume liegt die sehr erfolgreiche Biografie eines Flusses vor; bereits ein halbes Jahr nach Erscheinen geht sie in die 2. Auflage. In der Erfolgs-Reihe „Magische Orte“ kommt Band 4 – über Brandenburg – in den Buchhandel. Und Michael G. Fritz liefert mit „Meinen Apfelstrudel sollten Sie sich nicht entgehen lassen“ literarische Einblicke in Israels Geschichte, Alltag und Kultur.
Mit der Autobiografie der Ingenieurslegende Roland Gumpert „Ohne Limit“ sowie Wolfgang Bauernfeinds „Teslas Gigafactory“ kommen die Themen dieser Zeit zur Sprache: Umwelt, Klima, E-Mobilität. Die packende Analyse über die Wirkmächtigkeit von Propaganda zeigt der renommierte Historiker Bill Niven in „Jud Süß – das lange Leben eines Propagandafilms“ auf.
Die Papier- und nun zusätzlich die Energiekrise machen dem Verlag zu schaffen, aber er hält die Fahne hoch.
2021 Ein besonderes Jahr für den Verlag: Er wird 75 Jahre alt. Zelebriert wird das Dreivierteljahrhundert neben einer großen Feier im Litertaurhaus Halle mit diversen Aktionen im Buchhandel und auf Social Media sowie einem Speed-Dating mit 16 Autorinnen und Autoren, die das Lesepublikum mit dem Verlag zusammenführen, Neugier auf neue Lektüre wecken und einfach die letzten 75 Jahre Mitteldeutscher Verlag feiern.
Die Leipziger Buchmesse fällt erneut aus, umso mehr freut sich der mdv, im Rahmen der Frankfurter Buchmesse seine Belletristik zum Ehrengastland Kanada zu präsentieren: Sharon Balas aufwühlenden Flüchtlingsroman "Boat People", Michael Crummeys Überlebensgeschichte eines einsamen Mannes "Sweetland" und die »fiktionale Autobiografie« des großen kanadischen Erzählers Norman Levine: "Aus einer Stadt am Meer". Crummey gehört sogar zur offiziellen kanadischen Autorendelegation der FBM.
Wieder einmal gewinnt der Verlag den Deutschen Verlagspreis. Zum zweiten Mal. Und wieder einmal heimsen mdv-Autoren Preise ein: Till Sailer erhält für seinen Roman „Haus mit der Madonna“, in dem er mitreißend und in großer Nähe zu seinen Protagonisten vom Schatten der Vergangenheit und einem schwierigen Neubeginn erzählt, den ver.di-Literaturpreis Berlin-Brandenburg für das Genre Prosa. Henning Moneta wird stolzer Preisträger des Klopstock-Förderpreises. "Henning Moneta hat in Literaturwettbewerben und mit seinem Erstlingsroman seine herausragende literarische Begabung unter Beweis gestellt. In seinem Debütwerk erzählt er auf sprachlich beeindruckendem Niveau und begleitet mit Feingefühl und Milieukenntnis die Suche seiner Romanfiguren nach persönlichem Glück und ihrem Platz in der Gesellschaft", sagt Sachsen-Anhalts Staatsminister Rainer Robra.
Und wieder einmal schafft es Bernd Kaufholz mit seinen authentischen Kriminalfällen - "Der Hammermord am Hansering" - auf die Bestsellerlisten: Platz 6 der Belletristik Independent, d.h. der meistverkauften Titel aus unabhängigen Verlagen.
Die litauische Autorin Rasa Aškinytė veröffentlicht ihr Debüt "Kleines Bernstein", in dem sie historische Fiktion mit philosophischem Geist vereint. Feuilleton-Liebling Christopher Ecker besticht auch in seinem neuen Roman "Herr Oluf in Hunsum" mit Spannung, Provokation und Zynismus - und erntet eine große Presseresonanz. Aka Mortschiladses fünftes Buch "Liebe und Tod in Tiflis" erscheint, in dem literarische Genres, Zeit und Raum verschmelzen.
Mit "Vergessener Glanz – Lost Places in Europa" wird der erste Bildband einer Lost Places-Fotografin im mdv verlegt. Mit ihren traurig schönen Bildern legt Carina Landgraf einen fulminanten Start hin. Jürgen Matschies "Tief im Osten" zeigt die Lausitz im Wandel zwischen 1976 und 2020; ganz in der Traditionen der sozialdokumentarischen Fotografie Ostdeutschlands. Der Band ist noch im selben Jahr ausverkauft.
In "Kuchenoasen" nehmen Jörg Bremer, Henning Kreitel und Arthur-Iren Martini den gemeinen Feinschmecker mit auf eine Kaffeehaustour durch Berlin; Nikola Hollmann und Andrea Slavik hingegen nehmen Wander- und Outdoorfans mit auf Achtsamkeitstour durch den Harz, Thüringen und an Saale-Unstrut. Und begründen damit die neue Reihe "Urflüstern - Wanderungen zu Kraftplätzen".
Im Herbst zeichnen sich zunehmend der Papiermangel - und seine Folgen - ab. Den Höhepunkt wird dieser in 2022 erreichen und der gesamten Branche das (Über-)Leben schwer machen.
2020 Die Corona-Pandemie hat die Welt fest im Griff: Für den Verlag bedeutet das zurückgehende Umsätze, das Programm wird stark gekürzt, Buchmessen und Veranstaltungen fallen aus, Kurzarbeit und Home-Office sind die Folge. Aber dank der Autor*innen, Herausgeber*innen, Kooperationspartner*innen und vor allem der treuen Leserschaft wird die Krise überstanden. Der georgische Bestsellerautor Aka Mortschiladse bereichert die Belletristik mit seiner Geschichte »Von alten Herzen und Schwertern«. Die bekannte Autorin und Bürgerrechtlerin Grit Poppe veröffentlicht ihren wortgewaltiger Roman »Angstfresser«. Ein subtiles Porträt von den Reisenden der Neuzeit entwirft der preisgekrönte Regisseur und Komponist Mario Schneider mit seinem Bildband »Tourist«. Das Fotobuch »Mansfelder Land 1967–1989« von Eberhard Klöppel ist innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. Zum Themenjahr »75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs« erscheint der Titel »Prag 1939–1945 unter deutscher Besatzung. Orte, Ereignisse, Menschen« des tschechischen Autors Jiří Padevět sowie Andreas H. Apelts Roman »Hannahs Verlies« und Christa Unzners Graphic-Novel »Thea. Tagebuch«. Für Kanada als Gastland der Frankfurter Buchmesse ergänzen mit Sharon Bala, Michael Crummey und Norman Levine gleich drei preisgekrönte kanadische Autor*innen das Verlagsprogramm. In »Great Again? Reportagen aus einem zerrissenen Amerika« schaffen die ARD-Auslandskorrespondent*in Julia Kastein und Sebastian Hesse-Kastein neue Blicke auf die USA. Viel Aufmerksamkeit aus der Presse bekommt Simone Trieders und Markus Hawlik-Abramowitzs Bild-Text-Band »Sinti in der DDR« und Martin Kulinnas »Feste – Festivals. Riten und Wallfahrten« erhält die Silber-Auszeichnung Deutscher Fotobuchpreis 2020/21 in der Kategorie »Dokumentarisch-journalistischer Fotobildband«. Übrigens: Dank seiner 1232 Seiten ist der Tagungsband »Monument Future. Decay and Conservation of Stone« mit 4 kg das schwerste Buch in der Verlagsgeschichte.
2019 legt Jörg Sobiella mit »Weimar 1919« ein faszinierendes Panorama vom Gründungsparlament der Weimarer Republik und der Stadt vor. Überaus erfolgreich veröffentlicht Peter Wensierski das Sachbuch »Fenster zur Freiheit. Die radix-blätter. Untergrundverlag und -druckerei der DDR-Opposition«. Nach zahlreichen True Crime-Bestsellern erscheint von Bernd Kaufholz ein dreibändiges Best-Of der spektakulärsten DDR-Kriminalfälle. Auch Tanja Langer schreibt sich mit ihrem Roman »Meine kleine Großmutter & Mr. Thursday oder Die Erfindung der Erinnerung« in die Herzen ihrer Leserschaft. Nominiert zum »Fußballbuch des Jahres 2019« ist der tschechische Klassiker »Männer im Abseits« von Karel Poláček. Zudem landet Tomasz Lewandowski mit seinem Bildband »Auschwitz – Fall of the Modern Age« auf der Shortlist des »Deutschen Fotobuchpreises 2019«. Der krönende Abschluss ist die Auszeichnung »Deutscher Verlagspreis«, die im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen wird.
2018 dreht sich um Georgien. Der Gastlandauftritt zur Frankfurter Buchmesse bestimmt das Verlagspeogramm. Mit »Heiliges Dunkel« erscheint ein von der Presse viel gelobtes, humoristisch-ironisches Buch über das Leben im Gulag. Zwei weitere Titel von Aka Mortschiladse ergänzen das Programm: das epische Meisterwerk »Santa Esperanza« und der Roman »Obolé«. Die Bildbände »Die Seele Georgiens« von Wolfgang Korall und »Wartezimmer zum Glück« von drei georgischen Fotografinnen zeigen zwei Seiten des Landes, die unterschiedlicher nicht sein könnten. »Georgiens Geschichte in 33 Objekten« und »Werte Georgiens« werfen jeweils einen Blick auf das historische und kulturelle Erbe Georgiens sowie die moderne Gesellschaft mit westlichem Charakter. Volker Dittrichs »Paradies am Rande Europas« über die Entwicklung Georgiens ist nach wenigen Monaten ausverkauft. Die neue Reihe »Philosophie für unterwegs« startet mit einer Annäherung an Machiavelli, Nietzsche und Epikur. Zudem erscheint die 100. Ausgabe der Literaturzeitschrift »allmende«, welche überaus positiv von der Presse aufgenommen wird. Eine große Auszeichnung erhält der Verlag mit dem Saba-Literaturpreis für den besten ausländischen Verlag für georgische Literatur. Zudem wird die vietnamesische Autorin Ngyuen Ngoc Tu für ihren Erzählband »Endlose Felder« mit dem LiBeraturpreis 2018 ausgezeichnet, Kult-Autor Christopher Ecker erhält den Kunstpreis des Saarlandes 2018, der Georg Dehio-Förderpreis geht an Alvydas Šlepikas und seinen Übersetzer Markus Roduner für den Roman »Mein Name ist Marytė« und Anna Sperk erhält den Klopstock-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt für ihren Debütroman »Die Hoffnungsvollen«.
2017 wird im Rahmen des litauischen Gastlandauftrittes zur Leipziger Buchmesse der Erzählband »Der Regengott und andere Erzählungen« des Bestsellerautors Alvydas Šlepikas übersetzt. Zudem erscheint die Anthologie »kein streicheln« von jungen Autor*nnen aus Litauen sowie das Märchenbuch »Ein glücklicher Mensch«. Der Surferroman »Im grünen Raum von Saint-Leu« erzählt eine Geschichte, die so mitreißend, leicht und zugleich tiefgründig wie eine Brandungswelle ist. Friedrich Magirius war einer der wichtigsten und umstrittensten Protagonisten der friedlichen Revolution und legt mit »Gelebte Versöhnung« seine Autobiografie vor. Der Bildband »Gera Lusan« über die Plattenbauten der Stadt in den 1970er Jahren wird auf die Shortlist des Architectural Book Award 2016 gewählt.
In Ausblick auf den Gastlandauftritt im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2018 erscheinen im Verlag einige Bücher zu Georgien. Mit Aka Mortschiladse übersetzt der Verlag den bedeutendsten zeitgenössischen Autor des Landes. Gerald Hänel lädt mit seinem Bildband »Auf dem Balkon Europas« auf eine Reise in das Land zwischen Orient und Okzident ein. Die Alfred-Döblin-Literaturpreisträgerin Kathrin Groß-Striffler veröffentlicht ihre Erzählungen »Eine Tasse Tee«. Zudem erscheint der Erzählband »Andere Häfen« vom Kult-Autor Christopher Ecker. Die vergängliche Kreidekunst des amerikanischen Street Art Künstlers David Zinn wird erstmals in dem Bildband »Sluggo & Phil« verewigt.
2016 feiert der Verlag sein 70-jähriges Bestehen im Litertaurhaus Halle. Gefeiert von der Presse erlangt Christopher Eckers Roman »Der Bahnhof von Plön« große Aufmerksamkeit. Die Reihe »Magische Orte« von Peter Traub kombiniert poetische Texte und einfühlsame Bilder und führt im ersten Teil zu mystischen Orten in Sachsen-Anhalt. Zum Erfolgstitel des Frühjahrs wird die Dokumentation »›Wir haben nur die Straße‹. Die Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90«. Der bekannte Musikjournalist und Autor Siegfried Schmidt-Joos veröffentlicht im Herbst seinen Erinnerungsband »Die Stasi swingt nicht. Ein Jazzfan im Kalten Krieg«. Anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation 2017 erscheint der Titel »Gespaltene Welt. Schauplätze der Reformation« von Günter Kowa und Henning Kreitel. Das Jahr beschließt thematisch der Titel »Weihnachten in der DDR«. Neuer Bestandteil des Programms ist die Reihe »Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts«.
2015 setzt der Verlag im Frühjahr seine Bildbandreihe mit Titeln wie »Verlassene Orte zwischen Harz, Lausitz und Thüringer Wald« von Stefan Dietze und »Spuren der Arbeit« von Maix Mayer fort. Ungewöhnliche Perspektiven bieten die drei Projekte »Lütje Lüüd in Hannover«, »Lüttje Leut in Hamburg« und »Berlin Knetografie«. In der Reihe »Bibliothek der Entdeckungen« bereichert der litauische Bestsellerautor Alvydas Šlepikas mit seinem Roman »Mein Name ist Marytė«. Mit »Magdalenes Geheimnis« liegt ein historischer Halle-Roman vor, der die berührende Geschichte einer starken Frau erzählt. Hanne Walter und Henning Kreitel führen mit »Uff’n Bier« in die Berliner Kneipenszene. Eine Reminiszenz an das »Cranachjahr 2015« ist der Reiseführer »Wege zu Cranach«. Im Sachbuchprogramm nimmt der Titel »Der verratene Verräter. Wolfgang Schnur: Bürgerrechtsanwalt und Spitzenspitzel« 25 Jahre nach der letzten Volkskammerwahl 1990 eine der schillerndsten Figuren dieser Zeit ins Visier. Doris Liebermann beschreibt zudem mit der Geschichte des 1. Leipziger Herbstsalons von 1984 »Ein Piratenstück« der DDR-Kunstgeschichte. Mit dem von der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt herausgegebenen Jahrbuch »Sachsen und Anhalt« ediert der Mitteldeutsche Verlag ein weiteres bedeutsames wissenschaftliches Periodikum. Beim Wettbewerb »Deutscher Fotobuchpreis 2016« bekommen die Bildbände »Vergessene Sieger. Jahre danach«, »Zeit ohne Wiederkehr. Fotografien aus der DDR von 1978 bis 1990« und »Beyond Cold War« das Prädikat »Nominiert« zuerkannt.
2014 wird dem Bildband »Wünsdorf. Eine russische Stadt in der DDR« von Andreas Franke und Detlev Steinberg vom »Deutschen Fotobuchpreis« das Prädikat »Nominiert 2015« zugesprochen. Eröffnet wird die neue Reihe Ateliergespräche mit dem Titel »Einkreisen. 15 Sitzungen zu einem Porträt des Malers Sighard Gille«. Mit dem Titel »Gelindes Grausen. Tagebuch 2011–2013« erscheint Erich Loests (1926–2013) letztes Buch im Mitteldeutschen Verlag. Spitzentitel im Herbst ist der Bildband »Die Welt der verlassenen Orte/World’s Lost Places« mit Aufnahmen international renommierter Fotografen. Harald Kirschners »Vom Heimischwerden« über den Leipziger Stadtteil Grünau findet großen Anklang und ist innerhalb weniger Monate ausverkauft. Starke mediale Aufmerksamkeit erlangt die Untersuchung »Disziplinierung durch Medizin. Die geschlossene Venerologische Station in der Poliklinik Mitte in Halle (Saale) 1961 bis 1982«, die wenige Wochen nach Erscheinen die 3. Auflage erreicht. Weitere Titel widmen sich u.a. den Jubiläen »25 Jahre friedliche Revolution« und »100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs«. Zudem erscheint mit der »Geschichte Anhalts in Daten« ein Mammutprojekt des Studium Hallense e.V. im Verlag. Neu im Programm ist die Literaturzeitschrift »allmende«, die mit der Nr. 93 weitergeführt wird. Mit sieben Titeln präsentiert sich im Herbst erstmals der Morio Verlag. Die Heidelberger Neugründung ist ein Imprint des Mitteldeutschen Verlags. Der Morio Verlag setzt u.a. die Reihe »Stationen« fort und startet ein anspruchsvolles belletristisches Programm.
2013 wird eine neue Reihe im Reiseführersegment zu jeweils 99 besonderen Orten einer Stadt oder Region mit den Titeln »Düsseldorf«, »Halle«, »Leipzig« und »Magdeburg« eröffnet. Mit dem Titel »Zielvorgabe Todesstrafe. Der Fall Jenrich, der 17. Juni 1953 und die Justizpraxis in der DDR« startet die neue »Studienreihe der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt«, der Band »Schwierige Orte« eröffnet zudem eine Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Zum Wagner-Jubiläum ediert der Verlag den Titel »Der Rhein ist die Elbe. Richard Wagners wahre Welten« von Johannes Burkhardt. Die Reihe »Stationen« zu verschiedenen Künstlern und ihren lokalen Einflüssen wird begründet. Der Schwerpunkt im Bereich Lost Places wird mit den Titeln »Lost Places Harz« (Marc Mielzarjewicz) und Untermaierhofers »Vergessene Orte im Ruhrgebiet« weiter ausgebaut. Zudem schafft Harald Kirschner mit seinem Bildband »Patina« einen einzigartigen Blick auf Halle (Saale) in den 1980ern.
2012 schließt sich der Verlag mit fünf weiteren regionalen Verlagen zur Regionalbuch AG zusammen. Auf der Leipziger Messe präsentiert er u.a. die Erinnerungen der DDR-Skispringerlegende Hans-Georg Aschenbach und den von der Kritik hoch gelobten Roman »Fahlmann« von Christopher Ecker. Zudem gelingt mit Dieter Bubs »Begegnungen mit Joachim Gauck« der Coup, das aktuellste Buch zum frischgebackenen Bundespräsidenten auf der Messe vorzulegen. Erich Loest kehrt im Frühjahr wieder zum Mitteldeutschen Verlag zurück. Von 1952 bis zu seiner Ausreise 1981 waren seine Titel bereits hier erschienen. Im Herbstprogramm erscheint mit der Neuauflage des Karl-May-Romans »Swallow, mein tapferer Mustang« nach 31 Jahren wieder ein Loest-Titel beim Mitteldeutschen Verlag. Die erfolgreiche Reiseführer-Reihe wird u.a. um die Reiseziele »Hildesheim« und »Braunschweig« erweitert. Mit dem Band »Repression, Haft, Geschlecht« wird die neue Wissenschaftsreihe »Studien zur Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands« eröffnet. Mit der Veröffentlichung des »Magdeburger Kammeratlas« sowie des Reisejournals »Die Grand Tour des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau« finden zwei bedeutende Quelleneditionen ihren erfolgreichen Abschluss. Autor André Schinkel erhält den Walter-Bauer-Preis 2012. Das Kunstbuchprojekt »Ich war Lisa. Geburtstagsmonolog/Ich war Sigi. Totenmonolog« von Klaus Elle und der Bildband »Zu Besuch in Deutschland 1945–2012« von Jürgen Schadeberg erlangen beim »Deutschen Fotobuchpreis« das Prädikat »Nominiert 2013«.
2011 steht das Thema DDR-Geschichte im Sachbuchbereich im Vordergrund. »Endstation Bautzen« und »Erziehung hinter Gittern« berichten von den Zuständen in Gefängnissen und Jugendwerkhöfen der DDR. Der britische Historiker Bill Niven stellt die Geschichte und Erinnerungskultur zum Untergang der »Wilhelm Gustloff« im Jahr 1945 vor. Bewegende Erinnerungen enthält das Buch »Ein recht mutiges Herz« von Lore Pfeiffer-Wentzel, der Schwiegertochter des von den Nazis hingerichteten Carl Wentzel. Bei den Kunstbildbänden gibt es mit »sehenden Auges« von Thomas Steinert und »Meine graue Stadt« von Norbert Vogel zwei Reminiszenzen an die Messestadt Leipzig in der DDR-Zeit.
Die TV-Dokumentation »DDR ahoi!«, deren Begleitbände im Mitteldeutschen Verlag erscheinen, wird am 1. April mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
2010 präsentiert sich der Mitteldeutsche Verlag auf der Leipziger Buchmesse mit dem »schönsten Stand des Frühjahrs« (Mitteldeutsche Zeitung): Mit Hilfe von 15.000 Bleistiften haben ihn Johannes Albert (Berlin) und Helmut Stabe (Halle) gestaltet. Im Herbstprogramm gibt es mit Sven Marquardts »zukünftig vergangen« die Wiederentdeckung eines unangepassten Kunstfotografen der Vorwendezeit. Eine editorische Großleistung ist die Ausgabe der zweibändigen »Originalen Tagebücher der Fürstin Louise Henriette Wilhelmine von Anhalt-Dessau«, die von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz betreut wird. Die im Fachbuchprogramm veröffentlichte Dissertation »Was bleibt von der Stadt der Bürger?« von Katrin Minner wird mit dem Preis der österreichischen Stiftung PRO CIVITATE AUSTRIAE 2010 ausgezeichnet. Zudem erhält der Bild-Text-Band »Weltnest. Literarisches Leben in Leipzig 1970–1990« von Helfried Strauß und Peter Gosse zur Hälfte den erstmals vergebenen Leipziger Rössing-Preis für das schönste Foto- oder Text-Buch der Region.
2009 wird thematisch vom 20-jährigen Jubiläum der friedlichen Revolution in der DDR beeinflusst. Im Frühjahr eröffnet der Titel »Ich musste raus. 13 Wege aus der DDR« von Constantin Hoffmann, im Herbst folgen die Bände »Schritte zur Freiheit« über Halle und »Knüppel, Kerzen, Dialog« über Magdeburg. Der Band »Carl Gustav Friedrich Hasselbach« eröffnet die neue Reihe »Magdeburger Schriften«. Im Kunst-Segment fördert der Verlag mit der Edierung der Bildbände »Antiken der Zukunft« (Detlef Suske), »Geheime Orte« (Johanna Manke) und »Halle-Silberhöhe« (Robert Schlotter) wiederum junge Fotografinnen und Fotografen, die sich hier erstmals einer größeren Öffentlichkeit in Buchform präsentieren können. Mit »Der Würfler« des amerikanischen Autors Luke Rhinehart wird ein Kultroman der 70er Jahre nach längerer Zeit dem deutschen Lesepublikum wieder zugänglich gemacht. Mit dem Titel »Galanterie und Frühaufklärung« startet die Reihe »Kleine Schriften« des IZEA im Verlag.
2008 Die Autorin Reglindis Rauca erhält für »Vuchelbeerbaamland« den Förderpreis für Literatur, Düsseldorf. Ausgezeichnet wird auch der Bildband »Die zweite Avantgarde. Das Fotoforum Kassel 1972–1982«, er erringt den »Deutschen Fotobuchpreis« als Siegertitel in der Kategorie Fotobildbände. Im Herbst erscheint der Bildband »Lost Places« von Marc Mielzarjewicz, der darin die marode Industriekultur in Ostdeutschland in Schwarzweiß-Fotografien festhält. In den nächsten Jahren entwickelt sich zu diesem Thema eine Reihe, die auch »Ableger» anderer Fotografen einschließt.
2007 Die Belletristik hat mit Michael G. Fritz’ »Die Rivalen« den ersten Erfolg: »Die Sprache, deren herbe Musikalität einen nach kurzer Zeit nicht mehr loslässt, ist das Ergebnis der eindrucksvollen erzählerischen Könnerschaft« (Christian Schärf, F.A.Z.). »Ein Meister im Entblättern der dunklen Seiten unserer Psyche« (Udo Scheer, Frankfurter Rundschau). Junge Autor*innen wie Kirsten Fuchs, Clemens Meyer und Thomas Pletzinger versammelt die Anthologie »zornesrot«. Christopher Eckers Psychoroman »Madonna« wird »Buch des Jahres« des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
2006 wird der Mitteldeutsche Verlag 60 Jahre alt. Im Frühjahr wird das Belletristikprogramm mit neuer deutscher Literatur wiederbelebt. Im Herbst wird eine neue Reihe mit übersetzter Literatur eröffnet: Der Verlag geht damit an seine Anfangszeit in den 1940er Jahren zurück, als er bereits Übersetzungen anbot. Der erste Titel der Reihe (»Fahrschein bis Minto. Erzählungen aus Indien und Amerika« von Sohrab Homi Fracis) wird von Helmut Stabe gestaltet. Er erhält eine Prämierung der Stiftung Buchkunst und wird unter die »Schönsten deutschen Bücher 2006« gewählt.
2005 Die Reihen Stadt- und Reiseführer sowie »Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert« werden eingeführt. Das Buch »Der Waldsteig« von Adelbert Stifter in der Gestaltung von Helmut Stabe und Sonja Poll wird mit dem »Förderpreise für junge Buchgestalter 2005« der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet.
2004 entsteht die Geschenkbuchreihe »mdv präsent«, die u.a. Mundartprojekte herausbringt.
2003 erscheinen mit »Kultaxt, Bumerang und Himmelsscheibe. Archäologische Geschichten aus Sachsen-Anhalt« und »Aufbruch und Entdeckung. Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert – eine verteufelt vergnügliche Geschichte« erstmals Hörbücher im Mitteldeutschen Verlag.
2002 erreicht »Erzählt mir doch nich, dasset nich jeht! Erinnerungen an Regine Hildebrandt« von Kathrin Finke und Rainer Karchniwy Platz 5 in der SPIEGEL-Jahresbestsellerliste.
2001 wird die Publikationsreihe »Forschungen zur hallischen Stadtgeschichte« ins Leben gerufen.
2000 startet die Publikationsreihe der Archivschriften für den Freistaat Sachsen.
1999 erscheinen erstmals auch ein Ausstellungskatalog und eine neue historische Fachbuchreihe (»Studien zur Landesgeschichte«), die das Engagement des Verlags in diesem Segment verstärkt. Bestseller: Bernd Kaufholz' authentische Kriminalfälle »Tod unterm Hexentanzplatz«.
1998 werden zwei Fachzeitschriften ins Programm genommen. Erfolgreichster Titel in diesem Jahr ist Wilhelm Boegers Roman »Der Leihbeamte«.
1997 Die neu gegründete Gesellschaft erwirbt aus der Gesamtvollstreckung den Namen und die Buchbestände des Verlages.
1990 Privatisierung des Verlages durch Management-Buy-out.
1978 Eröffnung einer Zweigstelle in Leipzig.
1975 Veröffentlichung erster Bild-Text-Bände.
1963 erscheinen Christa Wolfs Roman »Der geteilte Himmel« und Erik Neutschs Roman »Spur der Steine«.
1959 Der Mitteldeutsche Verlag ist Mitveranstalter der ersten Bitterfelder Konferenz.
1958 erscheint Bruno Apitz’ Roman »Nackt unter Wölfen«, der in 30 Sprachen übersetzt wird und mit einer Gesamtauflage von mehr als 2 Mio. Exemplaren der größte Erfolg der Verlagshistorie wird.
1952 Umbenennung in Mitteldeutscher Verlag Halle/Saale.
1951 Zusammenschluss mit dem Verlagsbereich der Mitteldeutschen Druckerei und Verlagsanstalt GmbH.
1947 Das Land Sachsen-Anhalt wird alleiniger Gesellschafter.
1946 Gründung der Mitteldeutschen Verlags GmbH am 24. April auf Initiative der damaligen Provinzialverwaltung der Provinz Sachsen. Verlagszweck: Verlag und Vertrieb des Verordnungsblattes für die Provinz Sachsen und sonstiger Druckschriften sowie der Verlag von Werken privater Autor*innen.
Aller schlechten scheinbar auch: Zum dritten Mal in Folge findet die Leipziger Buchmesse nicht statt. Dafür initiieren die Verleger Leif Greinus (Voland & Quist) und Gunnar Cynybulk (Kanon Verlag) jedoch die Pop-up-Buchmesse, auf der sich über 60 Verlage präsentieren und ihre aktuellen Titel vorstellen. Auch der Mitteldeutsche Verlag ist an Bord.
Christopher Ecker erhält den Kay-Hoff-Literaturpreis: »Außergewöhnliche Leseabenteuer deutschsprachiger Literatur kommen gegenwärtig aus Schleswig-Holstein. Ihr Autor ist Christopher Ecker. In überbordender Sprachlust, hochpräzisen Metaphern und mit einem beiläufigen Humor bis hin zum Kalauer scheut er keine Grenzen und entzieht sich wohltuend der literarischen Konfektion mit den modischen Attitüden unserer Tage. Dabei sind seine Protagonisten häufig existenziell Verlorene auf der Suche nach einem Platz in Raum und Zeit. Auch dem Leser wird oft wie nebenbei der Boden unter den Füßen weggezogen, und er findet sich bei einem unzuverlässigen Erzähler wieder, der ihn fortwährend zwingt, sein aktuelles Verständnis der erzählten Welt zu überdenken und zu rekonstruieren. Seine Imaginationskraft überspringt wie im phantastischen Märchen Räume und Zeiten. Ecker beschreibt nicht – er bringt zur Erscheinung.« (Jurybegründung)
Außerdem feiert in der deutschsprachigen Belletristik der preisgekrönte Dokumentarfilmer und Komponist Mario Schneider mit „Die Paradiese von gestern“ sein Romandebüt – er schreibt über die Liebe, den Tod und die Verlockungen unserer Zeit. In der erfolgreichen Insel-Krimi-Reihe von Tim Herden erscheint endlich Band 7, „Schabernack“; und weiterhin werden mit Werner Heiduczeks „Abschied von den Engeln“ Neuauflagen bedeutender DDR-Schreiberlinge veröffentlicht.
„Der Duft der Dunkelheit“ ist der melancholische Debütroman der tschechischen Autorin Anna Bolavá und erzählt ganz im Stil des Nature Writings auf poetische und suggestive Weise von einer Heldin, die sich in der Welt der Kräuter verliert. Eine weitere Übersetzungsperle ist Tatsuo Horis „Der Wind erhebt sich“. Die autobiografisch gefärbte Novelle aus Japan erlangte 2013 internationale Berühmtheit durch die preisgekrönte Anime-Adaption „Wie der Wind sich hebt“ von Hayao Miyazaki (Studio Ghibli). Im biografischen, aus dem Russischen übersetzen Roman „Friedl“ zeichnet Elena Makarova das Leben und Werk der Bauhaus-Künstlerin Friedl Dicker-Brandeis nach und lässt eine ganze Generation von Künstler*innen wiedererstehen.
Der Fotokunstband „Semjon Prosjak - Fotografien“ erscheint und bildet die Serien Dnipro, Sednjew und Halle (Saale) des ukrainischen Meisters der klassischen Fotokunst ab. Auch an prominente, deutsche Fotografen wird in Werkschauen erinnert, etwa an Peter Leske oder Gerhard Vetter.
Mit dem Bild-Text-Band „An der Biegung des Flusses“ von Sandra Blume liegt die sehr erfolgreiche Biografie eines Flusses vor; bereits ein halbes Jahr nach Erscheinen geht sie in die 2. Auflage. In der Erfolgs-Reihe „Magische Orte“ kommt Band 4 – über Brandenburg – in den Buchhandel. Und Michael G. Fritz liefert mit „Meinen Apfelstrudel sollten Sie sich nicht entgehen lassen“ literarische Einblicke in Israels Geschichte, Alltag und Kultur.
Mit der Autobiografie der Ingenieurslegende Roland Gumpert „Ohne Limit“ sowie Wolfgang Bauernfeinds „Teslas Gigafactory“ kommen die Themen dieser Zeit zur Sprache: Umwelt, Klima, E-Mobilität. Die packende Analyse über die Wirkmächtigkeit von Propaganda zeigt der renommierte Historiker Bill Niven in „Jud Süß – das lange Leben eines Propagandafilms“ auf.
Die Papier- und nun zusätzlich die Energiekrise machen dem Verlag zu schaffen, aber er hält die Fahne hoch.
2021 Ein besonderes Jahr für den Verlag: Er wird 75 Jahre alt. Zelebriert wird das Dreivierteljahrhundert neben einer großen Feier im Litertaurhaus Halle mit diversen Aktionen im Buchhandel und auf Social Media sowie einem Speed-Dating mit 16 Autorinnen und Autoren, die das Lesepublikum mit dem Verlag zusammenführen, Neugier auf neue Lektüre wecken und einfach die letzten 75 Jahre Mitteldeutscher Verlag feiern.
Die Leipziger Buchmesse fällt erneut aus, umso mehr freut sich der mdv, im Rahmen der Frankfurter Buchmesse seine Belletristik zum Ehrengastland Kanada zu präsentieren: Sharon Balas aufwühlenden Flüchtlingsroman "Boat People", Michael Crummeys Überlebensgeschichte eines einsamen Mannes "Sweetland" und die »fiktionale Autobiografie« des großen kanadischen Erzählers Norman Levine: "Aus einer Stadt am Meer". Crummey gehört sogar zur offiziellen kanadischen Autorendelegation der FBM.
Wieder einmal gewinnt der Verlag den Deutschen Verlagspreis. Zum zweiten Mal. Und wieder einmal heimsen mdv-Autoren Preise ein: Till Sailer erhält für seinen Roman „Haus mit der Madonna“, in dem er mitreißend und in großer Nähe zu seinen Protagonisten vom Schatten der Vergangenheit und einem schwierigen Neubeginn erzählt, den ver.di-Literaturpreis Berlin-Brandenburg für das Genre Prosa. Henning Moneta wird stolzer Preisträger des Klopstock-Förderpreises. "Henning Moneta hat in Literaturwettbewerben und mit seinem Erstlingsroman seine herausragende literarische Begabung unter Beweis gestellt. In seinem Debütwerk erzählt er auf sprachlich beeindruckendem Niveau und begleitet mit Feingefühl und Milieukenntnis die Suche seiner Romanfiguren nach persönlichem Glück und ihrem Platz in der Gesellschaft", sagt Sachsen-Anhalts Staatsminister Rainer Robra.
Und wieder einmal schafft es Bernd Kaufholz mit seinen authentischen Kriminalfällen - "Der Hammermord am Hansering" - auf die Bestsellerlisten: Platz 6 der Belletristik Independent, d.h. der meistverkauften Titel aus unabhängigen Verlagen.
Die litauische Autorin Rasa Aškinytė veröffentlicht ihr Debüt "Kleines Bernstein", in dem sie historische Fiktion mit philosophischem Geist vereint. Feuilleton-Liebling Christopher Ecker besticht auch in seinem neuen Roman "Herr Oluf in Hunsum" mit Spannung, Provokation und Zynismus - und erntet eine große Presseresonanz. Aka Mortschiladses fünftes Buch "Liebe und Tod in Tiflis" erscheint, in dem literarische Genres, Zeit und Raum verschmelzen.
Mit "Vergessener Glanz – Lost Places in Europa" wird der erste Bildband einer Lost Places-Fotografin im mdv verlegt. Mit ihren traurig schönen Bildern legt Carina Landgraf einen fulminanten Start hin. Jürgen Matschies "Tief im Osten" zeigt die Lausitz im Wandel zwischen 1976 und 2020; ganz in der Traditionen der sozialdokumentarischen Fotografie Ostdeutschlands. Der Band ist noch im selben Jahr ausverkauft.
In "Kuchenoasen" nehmen Jörg Bremer, Henning Kreitel und Arthur-Iren Martini den gemeinen Feinschmecker mit auf eine Kaffeehaustour durch Berlin; Nikola Hollmann und Andrea Slavik hingegen nehmen Wander- und Outdoorfans mit auf Achtsamkeitstour durch den Harz, Thüringen und an Saale-Unstrut. Und begründen damit die neue Reihe "Urflüstern - Wanderungen zu Kraftplätzen".
Im Herbst zeichnen sich zunehmend der Papiermangel - und seine Folgen - ab. Den Höhepunkt wird dieser in 2022 erreichen und der gesamten Branche das (Über-)Leben schwer machen.
2020 Die Corona-Pandemie hat die Welt fest im Griff: Für den Verlag bedeutet das zurückgehende Umsätze, das Programm wird stark gekürzt, Buchmessen und Veranstaltungen fallen aus, Kurzarbeit und Home-Office sind die Folge. Aber dank der Autor*innen, Herausgeber*innen, Kooperationspartner*innen und vor allem der treuen Leserschaft wird die Krise überstanden. Der georgische Bestsellerautor Aka Mortschiladse bereichert die Belletristik mit seiner Geschichte »Von alten Herzen und Schwertern«. Die bekannte Autorin und Bürgerrechtlerin Grit Poppe veröffentlicht ihren wortgewaltiger Roman »Angstfresser«. Ein subtiles Porträt von den Reisenden der Neuzeit entwirft der preisgekrönte Regisseur und Komponist Mario Schneider mit seinem Bildband »Tourist«. Das Fotobuch »Mansfelder Land 1967–1989« von Eberhard Klöppel ist innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. Zum Themenjahr »75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs« erscheint der Titel »Prag 1939–1945 unter deutscher Besatzung. Orte, Ereignisse, Menschen« des tschechischen Autors Jiří Padevět sowie Andreas H. Apelts Roman »Hannahs Verlies« und Christa Unzners Graphic-Novel »Thea. Tagebuch«. Für Kanada als Gastland der Frankfurter Buchmesse ergänzen mit Sharon Bala, Michael Crummey und Norman Levine gleich drei preisgekrönte kanadische Autor*innen das Verlagsprogramm. In »Great Again? Reportagen aus einem zerrissenen Amerika« schaffen die ARD-Auslandskorrespondent*in Julia Kastein und Sebastian Hesse-Kastein neue Blicke auf die USA. Viel Aufmerksamkeit aus der Presse bekommt Simone Trieders und Markus Hawlik-Abramowitzs Bild-Text-Band »Sinti in der DDR« und Martin Kulinnas »Feste – Festivals. Riten und Wallfahrten« erhält die Silber-Auszeichnung Deutscher Fotobuchpreis 2020/21 in der Kategorie »Dokumentarisch-journalistischer Fotobildband«. Übrigens: Dank seiner 1232 Seiten ist der Tagungsband »Monument Future. Decay and Conservation of Stone« mit 4 kg das schwerste Buch in der Verlagsgeschichte.
2019 legt Jörg Sobiella mit »Weimar 1919« ein faszinierendes Panorama vom Gründungsparlament der Weimarer Republik und der Stadt vor. Überaus erfolgreich veröffentlicht Peter Wensierski das Sachbuch »Fenster zur Freiheit. Die radix-blätter. Untergrundverlag und -druckerei der DDR-Opposition«. Nach zahlreichen True Crime-Bestsellern erscheint von Bernd Kaufholz ein dreibändiges Best-Of der spektakulärsten DDR-Kriminalfälle. Auch Tanja Langer schreibt sich mit ihrem Roman »Meine kleine Großmutter & Mr. Thursday oder Die Erfindung der Erinnerung« in die Herzen ihrer Leserschaft. Nominiert zum »Fußballbuch des Jahres 2019« ist der tschechische Klassiker »Männer im Abseits« von Karel Poláček. Zudem landet Tomasz Lewandowski mit seinem Bildband »Auschwitz – Fall of the Modern Age« auf der Shortlist des »Deutschen Fotobuchpreises 2019«. Der krönende Abschluss ist die Auszeichnung »Deutscher Verlagspreis«, die im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen wird.
2018 dreht sich um Georgien. Der Gastlandauftritt zur Frankfurter Buchmesse bestimmt das Verlagspeogramm. Mit »Heiliges Dunkel« erscheint ein von der Presse viel gelobtes, humoristisch-ironisches Buch über das Leben im Gulag. Zwei weitere Titel von Aka Mortschiladse ergänzen das Programm: das epische Meisterwerk »Santa Esperanza« und der Roman »Obolé«. Die Bildbände »Die Seele Georgiens« von Wolfgang Korall und »Wartezimmer zum Glück« von drei georgischen Fotografinnen zeigen zwei Seiten des Landes, die unterschiedlicher nicht sein könnten. »Georgiens Geschichte in 33 Objekten« und »Werte Georgiens« werfen jeweils einen Blick auf das historische und kulturelle Erbe Georgiens sowie die moderne Gesellschaft mit westlichem Charakter. Volker Dittrichs »Paradies am Rande Europas« über die Entwicklung Georgiens ist nach wenigen Monaten ausverkauft. Die neue Reihe »Philosophie für unterwegs« startet mit einer Annäherung an Machiavelli, Nietzsche und Epikur. Zudem erscheint die 100. Ausgabe der Literaturzeitschrift »allmende«, welche überaus positiv von der Presse aufgenommen wird. Eine große Auszeichnung erhält der Verlag mit dem Saba-Literaturpreis für den besten ausländischen Verlag für georgische Literatur. Zudem wird die vietnamesische Autorin Ngyuen Ngoc Tu für ihren Erzählband »Endlose Felder« mit dem LiBeraturpreis 2018 ausgezeichnet, Kult-Autor Christopher Ecker erhält den Kunstpreis des Saarlandes 2018, der Georg Dehio-Förderpreis geht an Alvydas Šlepikas und seinen Übersetzer Markus Roduner für den Roman »Mein Name ist Marytė« und Anna Sperk erhält den Klopstock-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt für ihren Debütroman »Die Hoffnungsvollen«.
2017 wird im Rahmen des litauischen Gastlandauftrittes zur Leipziger Buchmesse der Erzählband »Der Regengott und andere Erzählungen« des Bestsellerautors Alvydas Šlepikas übersetzt. Zudem erscheint die Anthologie »kein streicheln« von jungen Autor*nnen aus Litauen sowie das Märchenbuch »Ein glücklicher Mensch«. Der Surferroman »Im grünen Raum von Saint-Leu« erzählt eine Geschichte, die so mitreißend, leicht und zugleich tiefgründig wie eine Brandungswelle ist. Friedrich Magirius war einer der wichtigsten und umstrittensten Protagonisten der friedlichen Revolution und legt mit »Gelebte Versöhnung« seine Autobiografie vor. Der Bildband »Gera Lusan« über die Plattenbauten der Stadt in den 1970er Jahren wird auf die Shortlist des Architectural Book Award 2016 gewählt.
In Ausblick auf den Gastlandauftritt im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2018 erscheinen im Verlag einige Bücher zu Georgien. Mit Aka Mortschiladse übersetzt der Verlag den bedeutendsten zeitgenössischen Autor des Landes. Gerald Hänel lädt mit seinem Bildband »Auf dem Balkon Europas« auf eine Reise in das Land zwischen Orient und Okzident ein. Die Alfred-Döblin-Literaturpreisträgerin Kathrin Groß-Striffler veröffentlicht ihre Erzählungen »Eine Tasse Tee«. Zudem erscheint der Erzählband »Andere Häfen« vom Kult-Autor Christopher Ecker. Die vergängliche Kreidekunst des amerikanischen Street Art Künstlers David Zinn wird erstmals in dem Bildband »Sluggo & Phil« verewigt.
2016 feiert der Verlag sein 70-jähriges Bestehen im Litertaurhaus Halle. Gefeiert von der Presse erlangt Christopher Eckers Roman »Der Bahnhof von Plön« große Aufmerksamkeit. Die Reihe »Magische Orte« von Peter Traub kombiniert poetische Texte und einfühlsame Bilder und führt im ersten Teil zu mystischen Orten in Sachsen-Anhalt. Zum Erfolgstitel des Frühjahrs wird die Dokumentation »›Wir haben nur die Straße‹. Die Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90«. Der bekannte Musikjournalist und Autor Siegfried Schmidt-Joos veröffentlicht im Herbst seinen Erinnerungsband »Die Stasi swingt nicht. Ein Jazzfan im Kalten Krieg«. Anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation 2017 erscheint der Titel »Gespaltene Welt. Schauplätze der Reformation« von Günter Kowa und Henning Kreitel. Das Jahr beschließt thematisch der Titel »Weihnachten in der DDR«. Neuer Bestandteil des Programms ist die Reihe »Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts«.
2015 setzt der Verlag im Frühjahr seine Bildbandreihe mit Titeln wie »Verlassene Orte zwischen Harz, Lausitz und Thüringer Wald« von Stefan Dietze und »Spuren der Arbeit« von Maix Mayer fort. Ungewöhnliche Perspektiven bieten die drei Projekte »Lütje Lüüd in Hannover«, »Lüttje Leut in Hamburg« und »Berlin Knetografie«. In der Reihe »Bibliothek der Entdeckungen« bereichert der litauische Bestsellerautor Alvydas Šlepikas mit seinem Roman »Mein Name ist Marytė«. Mit »Magdalenes Geheimnis« liegt ein historischer Halle-Roman vor, der die berührende Geschichte einer starken Frau erzählt. Hanne Walter und Henning Kreitel führen mit »Uff’n Bier« in die Berliner Kneipenszene. Eine Reminiszenz an das »Cranachjahr 2015« ist der Reiseführer »Wege zu Cranach«. Im Sachbuchprogramm nimmt der Titel »Der verratene Verräter. Wolfgang Schnur: Bürgerrechtsanwalt und Spitzenspitzel« 25 Jahre nach der letzten Volkskammerwahl 1990 eine der schillerndsten Figuren dieser Zeit ins Visier. Doris Liebermann beschreibt zudem mit der Geschichte des 1. Leipziger Herbstsalons von 1984 »Ein Piratenstück« der DDR-Kunstgeschichte. Mit dem von der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt herausgegebenen Jahrbuch »Sachsen und Anhalt« ediert der Mitteldeutsche Verlag ein weiteres bedeutsames wissenschaftliches Periodikum. Beim Wettbewerb »Deutscher Fotobuchpreis 2016« bekommen die Bildbände »Vergessene Sieger. Jahre danach«, »Zeit ohne Wiederkehr. Fotografien aus der DDR von 1978 bis 1990« und »Beyond Cold War« das Prädikat »Nominiert« zuerkannt.
2014 wird dem Bildband »Wünsdorf. Eine russische Stadt in der DDR« von Andreas Franke und Detlev Steinberg vom »Deutschen Fotobuchpreis« das Prädikat »Nominiert 2015« zugesprochen. Eröffnet wird die neue Reihe Ateliergespräche mit dem Titel »Einkreisen. 15 Sitzungen zu einem Porträt des Malers Sighard Gille«. Mit dem Titel »Gelindes Grausen. Tagebuch 2011–2013« erscheint Erich Loests (1926–2013) letztes Buch im Mitteldeutschen Verlag. Spitzentitel im Herbst ist der Bildband »Die Welt der verlassenen Orte/World’s Lost Places« mit Aufnahmen international renommierter Fotografen. Harald Kirschners »Vom Heimischwerden« über den Leipziger Stadtteil Grünau findet großen Anklang und ist innerhalb weniger Monate ausverkauft. Starke mediale Aufmerksamkeit erlangt die Untersuchung »Disziplinierung durch Medizin. Die geschlossene Venerologische Station in der Poliklinik Mitte in Halle (Saale) 1961 bis 1982«, die wenige Wochen nach Erscheinen die 3. Auflage erreicht. Weitere Titel widmen sich u.a. den Jubiläen »25 Jahre friedliche Revolution« und »100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs«. Zudem erscheint mit der »Geschichte Anhalts in Daten« ein Mammutprojekt des Studium Hallense e.V. im Verlag. Neu im Programm ist die Literaturzeitschrift »allmende«, die mit der Nr. 93 weitergeführt wird. Mit sieben Titeln präsentiert sich im Herbst erstmals der Morio Verlag. Die Heidelberger Neugründung ist ein Imprint des Mitteldeutschen Verlags. Der Morio Verlag setzt u.a. die Reihe »Stationen« fort und startet ein anspruchsvolles belletristisches Programm.
2013 wird eine neue Reihe im Reiseführersegment zu jeweils 99 besonderen Orten einer Stadt oder Region mit den Titeln »Düsseldorf«, »Halle«, »Leipzig« und »Magdeburg« eröffnet. Mit dem Titel »Zielvorgabe Todesstrafe. Der Fall Jenrich, der 17. Juni 1953 und die Justizpraxis in der DDR« startet die neue »Studienreihe der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt«, der Band »Schwierige Orte« eröffnet zudem eine Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Zum Wagner-Jubiläum ediert der Verlag den Titel »Der Rhein ist die Elbe. Richard Wagners wahre Welten« von Johannes Burkhardt. Die Reihe »Stationen« zu verschiedenen Künstlern und ihren lokalen Einflüssen wird begründet. Der Schwerpunkt im Bereich Lost Places wird mit den Titeln »Lost Places Harz« (Marc Mielzarjewicz) und Untermaierhofers »Vergessene Orte im Ruhrgebiet« weiter ausgebaut. Zudem schafft Harald Kirschner mit seinem Bildband »Patina« einen einzigartigen Blick auf Halle (Saale) in den 1980ern.
2012 schließt sich der Verlag mit fünf weiteren regionalen Verlagen zur Regionalbuch AG zusammen. Auf der Leipziger Messe präsentiert er u.a. die Erinnerungen der DDR-Skispringerlegende Hans-Georg Aschenbach und den von der Kritik hoch gelobten Roman »Fahlmann« von Christopher Ecker. Zudem gelingt mit Dieter Bubs »Begegnungen mit Joachim Gauck« der Coup, das aktuellste Buch zum frischgebackenen Bundespräsidenten auf der Messe vorzulegen. Erich Loest kehrt im Frühjahr wieder zum Mitteldeutschen Verlag zurück. Von 1952 bis zu seiner Ausreise 1981 waren seine Titel bereits hier erschienen. Im Herbstprogramm erscheint mit der Neuauflage des Karl-May-Romans »Swallow, mein tapferer Mustang« nach 31 Jahren wieder ein Loest-Titel beim Mitteldeutschen Verlag. Die erfolgreiche Reiseführer-Reihe wird u.a. um die Reiseziele »Hildesheim« und »Braunschweig« erweitert. Mit dem Band »Repression, Haft, Geschlecht« wird die neue Wissenschaftsreihe »Studien zur Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands« eröffnet. Mit der Veröffentlichung des »Magdeburger Kammeratlas« sowie des Reisejournals »Die Grand Tour des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau« finden zwei bedeutende Quelleneditionen ihren erfolgreichen Abschluss. Autor André Schinkel erhält den Walter-Bauer-Preis 2012. Das Kunstbuchprojekt »Ich war Lisa. Geburtstagsmonolog/Ich war Sigi. Totenmonolog« von Klaus Elle und der Bildband »Zu Besuch in Deutschland 1945–2012« von Jürgen Schadeberg erlangen beim »Deutschen Fotobuchpreis« das Prädikat »Nominiert 2013«.
2011 steht das Thema DDR-Geschichte im Sachbuchbereich im Vordergrund. »Endstation Bautzen« und »Erziehung hinter Gittern« berichten von den Zuständen in Gefängnissen und Jugendwerkhöfen der DDR. Der britische Historiker Bill Niven stellt die Geschichte und Erinnerungskultur zum Untergang der »Wilhelm Gustloff« im Jahr 1945 vor. Bewegende Erinnerungen enthält das Buch »Ein recht mutiges Herz« von Lore Pfeiffer-Wentzel, der Schwiegertochter des von den Nazis hingerichteten Carl Wentzel. Bei den Kunstbildbänden gibt es mit »sehenden Auges« von Thomas Steinert und »Meine graue Stadt« von Norbert Vogel zwei Reminiszenzen an die Messestadt Leipzig in der DDR-Zeit.
Die TV-Dokumentation »DDR ahoi!«, deren Begleitbände im Mitteldeutschen Verlag erscheinen, wird am 1. April mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
2010 präsentiert sich der Mitteldeutsche Verlag auf der Leipziger Buchmesse mit dem »schönsten Stand des Frühjahrs« (Mitteldeutsche Zeitung): Mit Hilfe von 15.000 Bleistiften haben ihn Johannes Albert (Berlin) und Helmut Stabe (Halle) gestaltet. Im Herbstprogramm gibt es mit Sven Marquardts »zukünftig vergangen« die Wiederentdeckung eines unangepassten Kunstfotografen der Vorwendezeit. Eine editorische Großleistung ist die Ausgabe der zweibändigen »Originalen Tagebücher der Fürstin Louise Henriette Wilhelmine von Anhalt-Dessau«, die von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz betreut wird. Die im Fachbuchprogramm veröffentlichte Dissertation »Was bleibt von der Stadt der Bürger?« von Katrin Minner wird mit dem Preis der österreichischen Stiftung PRO CIVITATE AUSTRIAE 2010 ausgezeichnet. Zudem erhält der Bild-Text-Band »Weltnest. Literarisches Leben in Leipzig 1970–1990« von Helfried Strauß und Peter Gosse zur Hälfte den erstmals vergebenen Leipziger Rössing-Preis für das schönste Foto- oder Text-Buch der Region.
2009 wird thematisch vom 20-jährigen Jubiläum der friedlichen Revolution in der DDR beeinflusst. Im Frühjahr eröffnet der Titel »Ich musste raus. 13 Wege aus der DDR« von Constantin Hoffmann, im Herbst folgen die Bände »Schritte zur Freiheit« über Halle und »Knüppel, Kerzen, Dialog« über Magdeburg. Der Band »Carl Gustav Friedrich Hasselbach« eröffnet die neue Reihe »Magdeburger Schriften«. Im Kunst-Segment fördert der Verlag mit der Edierung der Bildbände »Antiken der Zukunft« (Detlef Suske), »Geheime Orte« (Johanna Manke) und »Halle-Silberhöhe« (Robert Schlotter) wiederum junge Fotografinnen und Fotografen, die sich hier erstmals einer größeren Öffentlichkeit in Buchform präsentieren können. Mit »Der Würfler« des amerikanischen Autors Luke Rhinehart wird ein Kultroman der 70er Jahre nach längerer Zeit dem deutschen Lesepublikum wieder zugänglich gemacht. Mit dem Titel »Galanterie und Frühaufklärung« startet die Reihe »Kleine Schriften« des IZEA im Verlag.
2008 Die Autorin Reglindis Rauca erhält für »Vuchelbeerbaamland« den Förderpreis für Literatur, Düsseldorf. Ausgezeichnet wird auch der Bildband »Die zweite Avantgarde. Das Fotoforum Kassel 1972–1982«, er erringt den »Deutschen Fotobuchpreis« als Siegertitel in der Kategorie Fotobildbände. Im Herbst erscheint der Bildband »Lost Places« von Marc Mielzarjewicz, der darin die marode Industriekultur in Ostdeutschland in Schwarzweiß-Fotografien festhält. In den nächsten Jahren entwickelt sich zu diesem Thema eine Reihe, die auch »Ableger» anderer Fotografen einschließt.
2007 Die Belletristik hat mit Michael G. Fritz’ »Die Rivalen« den ersten Erfolg: »Die Sprache, deren herbe Musikalität einen nach kurzer Zeit nicht mehr loslässt, ist das Ergebnis der eindrucksvollen erzählerischen Könnerschaft« (Christian Schärf, F.A.Z.). »Ein Meister im Entblättern der dunklen Seiten unserer Psyche« (Udo Scheer, Frankfurter Rundschau). Junge Autor*innen wie Kirsten Fuchs, Clemens Meyer und Thomas Pletzinger versammelt die Anthologie »zornesrot«. Christopher Eckers Psychoroman »Madonna« wird »Buch des Jahres« des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
2006 wird der Mitteldeutsche Verlag 60 Jahre alt. Im Frühjahr wird das Belletristikprogramm mit neuer deutscher Literatur wiederbelebt. Im Herbst wird eine neue Reihe mit übersetzter Literatur eröffnet: Der Verlag geht damit an seine Anfangszeit in den 1940er Jahren zurück, als er bereits Übersetzungen anbot. Der erste Titel der Reihe (»Fahrschein bis Minto. Erzählungen aus Indien und Amerika« von Sohrab Homi Fracis) wird von Helmut Stabe gestaltet. Er erhält eine Prämierung der Stiftung Buchkunst und wird unter die »Schönsten deutschen Bücher 2006« gewählt.
2005 Die Reihen Stadt- und Reiseführer sowie »Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert« werden eingeführt. Das Buch »Der Waldsteig« von Adelbert Stifter in der Gestaltung von Helmut Stabe und Sonja Poll wird mit dem »Förderpreise für junge Buchgestalter 2005« der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet.
2004 entsteht die Geschenkbuchreihe »mdv präsent«, die u.a. Mundartprojekte herausbringt.
2003 erscheinen mit »Kultaxt, Bumerang und Himmelsscheibe. Archäologische Geschichten aus Sachsen-Anhalt« und »Aufbruch und Entdeckung. Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert – eine verteufelt vergnügliche Geschichte« erstmals Hörbücher im Mitteldeutschen Verlag.
2002 erreicht »Erzählt mir doch nich, dasset nich jeht! Erinnerungen an Regine Hildebrandt« von Kathrin Finke und Rainer Karchniwy Platz 5 in der SPIEGEL-Jahresbestsellerliste.
2001 wird die Publikationsreihe »Forschungen zur hallischen Stadtgeschichte« ins Leben gerufen.
2000 startet die Publikationsreihe der Archivschriften für den Freistaat Sachsen.
1999 erscheinen erstmals auch ein Ausstellungskatalog und eine neue historische Fachbuchreihe (»Studien zur Landesgeschichte«), die das Engagement des Verlags in diesem Segment verstärkt. Bestseller: Bernd Kaufholz' authentische Kriminalfälle »Tod unterm Hexentanzplatz«.
1998 werden zwei Fachzeitschriften ins Programm genommen. Erfolgreichster Titel in diesem Jahr ist Wilhelm Boegers Roman »Der Leihbeamte«.
1997 Die neu gegründete Gesellschaft erwirbt aus der Gesamtvollstreckung den Namen und die Buchbestände des Verlages.
1990 Privatisierung des Verlages durch Management-Buy-out.
1978 Eröffnung einer Zweigstelle in Leipzig.
1975 Veröffentlichung erster Bild-Text-Bände.
1963 erscheinen Christa Wolfs Roman »Der geteilte Himmel« und Erik Neutschs Roman »Spur der Steine«.
1959 Der Mitteldeutsche Verlag ist Mitveranstalter der ersten Bitterfelder Konferenz.
1958 erscheint Bruno Apitz’ Roman »Nackt unter Wölfen«, der in 30 Sprachen übersetzt wird und mit einer Gesamtauflage von mehr als 2 Mio. Exemplaren der größte Erfolg der Verlagshistorie wird.
1952 Umbenennung in Mitteldeutscher Verlag Halle/Saale.
1951 Zusammenschluss mit dem Verlagsbereich der Mitteldeutschen Druckerei und Verlagsanstalt GmbH.
1947 Das Land Sachsen-Anhalt wird alleiniger Gesellschafter.
1946 Gründung der Mitteldeutschen Verlags GmbH am 24. April auf Initiative der damaligen Provinzialverwaltung der Provinz Sachsen. Verlagszweck: Verlag und Vertrieb des Verordnungsblattes für die Provinz Sachsen und sonstiger Druckschriften sowie der Verlag von Werken privater Autor*innen.