Steinbach, Matthias: Hindenburg auf dem Kyffhäuser oder Wie entsorgt man deutsche Geschichte?
Matthias Steinbach
Hindenburg auf dem Kyffhäuser oder Wie entsorgt man deutsche Geschichte?
Sachbuch
220 S., Br., 135 × 210 mm, s/w-Abb.
ISBN 978-3-96311-922-4
Erschienen: Juli 2024
Wie wir mit unserer Geschichte umgehen
Wie Schneewittchen im Sarg liegt der steinerne Hindenburg in seiner Grube auf dem Kyffhäuser. Seit 1939 stand er neben Barbarossa und Wilhelm I. Die Geschichte des Denkmals erzählt vom nazistischen Hindenburg-Mythos und von Schwierigkeiten mit der Entsorgung deutscher Geschichte. 1947 auf Geheiß der Sowjetischen Militäradministration umgestürzt, wurde der Koloss 2004 wieder ausgegraben, jedoch nicht wieder aufgestellt.
Matthias Steinbachs Geschichte des Verschwindens und Wiederauftauchens unternimmt einen Gang durch Landschaft und Literatur entlang des Berges. Es geht um Verschüttungen, Verdrängungen, Erfindungen und Überschreibungen. Die Leserschaft erfährt, wie sich die Geisterstimmen der Vergangenheit zu den Missverständnissen der Gegenwart verhalten.
Prof. Dr. Matthias Steinbach, geb. 1966, Studium der Geschichte, Sportwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 2007 Professor für Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Technischen Universität Braunschweig. Forschungsschwerpunkte: deutsche Geschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts, insbesondere Universitäts- und Bildungsgeschichte, Militärgeschichte, politische Ideengeschichte und Geschichtsvermittlung. Im Mitteldeutschen Verlag erschien 2020 „‚Also sprach Sarah Tustra‘. Nietzsches sozialistische Irrfahrten“.
»Der Autor erzählt die Geschichte des Denkmals, nah an den Quellen, zum teil autobiographisch, doch zugleich in ironischer Distanz.«
Eckart Conze, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Februar 2025
»Das Tolle ist: Steinbach riskiert was. Der Autor ist keck genug, schräge Dialoge zwischen Denkmals- und Galionsfiguren zu ersinnen und einzustreuen. Er bringt sich selbst, seine Ost-West-Prägungen, seine Haltungen und Schwankungen immer wieder mit ins Spiel. Manchen wird das eitel vorkommen. Dabei ist es authentisch, mutig, lesenswert.«
Harald Likus, Braunschweiger Zeitung, 10. Januar 2025
»Eine symbolische und wieder aktuelle Geschichte zwischen Diktatur und Demokratie.«
Romy Gehrke, MDR Thüringen, 22. Oktober 2024
»Steinbach [zeigt] in diesem Buch das Unfertige, Uneindeutige, das jeder Geschichtsschreibung anhaftet.«
Ralf Julke, Leipziger Zeitung, 14. September 2024
»In der sorgsam recherchierten und reich illustrierten Publikation gibt der Autor einen Überblick über die wechselvolle deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts.«
hallespektrum.de, 1. September 2024