Kotte, Henner: Die dreizehn Leben des Richard Rohde

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Verkaufspreis16,00 €

Beschreibung

Henner Kotte
Die dreizehn Leben des Richard Rohde
Roman einer Familie

360 S., Br., 135 × 210 mm
ISBN 978-3-96311-464-9

Erschienen: April 2021


Ein lebendiges Bild sächsischer Geschichte in Vergangenheit und Gegenwart

Seit Jahrhunderten bewirtschaften die Rohdes den Rohdehof, der in einem Braunkohlentagebaugebiet Sachsens liegt. Wie in Herrscherhäusern erbt der Erstgeborene den Betrieb, und dieser Mann heißt in der Familientradition immer Richard. So erzählt der Roman über gut zweihundert Jahre aus dem Leben der Richard Rohdes, von deren Lieben und Leiden, dem Gehöft und von dessen Untergang. Henner Kotte konnte auf Aufzeichnungen des sagenhaften Regionalautors Erdmann Ferwaß zurückgreifen, so dass die geschilderten Episoden sich sowohl thematisch als auch stilistisch den Zeiten anpassen. Sie pendeln zwischen kolportagehafter Liebesgeschichte hin zur leidvollen Kriegserzählung und Persiflage, sie sind tragisch, dramatisch und voller Humor.

Autor

Henner Kotte, geb. 1963, lebt seit 1984 in Leipzig. Er hat Germanistik in Leipzig, Moskau, Stuttgart und Dresden studiert. Heute ist Kotte Schriftsteller, u. a. von Krimis, Kulturredakteur, Theaterkritiker und Stadtführer in Leipzig und hat eine eigene Lesereihe »Nicht drängeln an der Kuchentheke« im Café Eigler.

Pressestimmen

»Das Buch erzählt Geschichte in Geschichten, fiktiv und doch nah am Leben.«
Bettine Reichelt, Kippe, November 2021

»Henner Kotte hat einen heiter-melancholischen Heimatroman geschrieben, der vor allem vom Verlust der Heimat erzählt. Er handelt aber auch von der Kraft des Erzählens. Und die wirkt selbst dann noch, wenn die Bagger längst weitergezogen sind und die alte Heimat unter einer meterhohen Wasserdecke begraben liegt. Es muss nur jemand die Geschichte zu erzählen wissen – so wie Henner Kotte.«
Tino Dallmann, MDR Kultur, 12. April 2021

»Es wird ein kraftvoll erzähltes lebendiges Bild der sächsischen Geschichte gezeigt.«
ekz.bibliotheksservice, 10. Mai 2021

Interview

Für Ihren neuen Roman »Die dreizehn Leben des Richard Rohde« konnten Sie auf Aufzeichnungen des sagenhaften Regionalautors Erdmann Ferwaß zurückgreifen? Wer war Erdmann Ferwaß und was macht ihn so sagenhaft?
Steht im 3. Kapitel: Kurz Seit 1836 erscheinen Texte unter seinem Namen, keiner weiß wer sich dahinter verbirgt. Offensichtlich wird das Pseudonym vererbt. Eine Sammlung erschien 2018 als »Oberlausitzer Pitaval« im Oberlausitzer Verlag.

Im Roman geht es um eine zweihundertjährige Familiengeschichte, die in Sachsen spielt. Welche Herausforderung brachte das mit sich, über einen so langen Zeitraum zu schreiben?
Jedes Buch ist eine Herausforderung, sonst setzte ich mich einfach hin und schriebe jede Woche einen Roman. Anlass waren zum einen die eigene Geschichte (meine Vater stammt aus einem Dorf bei Dresden), denn die Erzählungen meiner Oma sollten nicht vergessen werden. Dann hatte ich ob der Reiseführer und Sachsenbücher viel mit der Oberlausitz und den Tagebaugebieten zu tun, und stellte mir die Frage: Was fühlt man, wenn die eigene Geschichte weggebaggert wird, was geht damit auch alles unter: Der Baum, wo man erstmals küsste, die Dorfdisco, etc.   Schrecklich, denn auch der eigenen Familie kann man dann nichts mehr zeigen. Man muss sich in die beschriebene Zeit versetzen, indem man Bücher aus ihr liest - das war der Grund für die Lektüre von Daniel Druskat, Ludwig Ganghofer, Eugenie Marlitt, Strittmatter u.u.u. (Stehen auch alle im Kapitel 3) Macht doch Spaß! Und man kann quasi einen Kommentar zu Wende, Treuhand und dem folgenden Geschehen geben. Dass der Westen nur AfD und Pegida mit dem Osten verbindet, ist ja bereits ein Grund, dass es sie gibt. Vielleicht legt das Buch auch Fehler des Zusammenwachsens bloß.

Sie sind ein vielseitiger Schriftsteller – Reiseführer, Krimis aber auch Theaterkritiken gehören zu Ihrem Repertoire. Was lesen Sie da in Ihrer Freizeit am liebsten?
Noch immer sind die Lieblingslektüre Krimis, schon weil sie etablierte Literaturkritik kaum wahrnimmt. Meines Erachtens ist der Krimi seit Friedrich Schiller der adäquate Kommentar zur Zeit. Und wenn ich der Entschleunigung bedarf: Fontane, Storm und Hedwig Courths-Mahler (der mindestens ein Kapitel im Buch gewidmet ist).