Pesuaschwili, Iwa: Müllschlucker

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Verkaufspreis20,00 €

BESCHREIBUNG

Iwa Pesuaschwili
Müllschlucker
Verloren in Tiflis
Aus dem Georgischen von Natia Mikeladse-Bachsoliani
Roman

144 S., Br., 135 × 210 mm
ISBN 978-3-96311-951-4

Erschienen: September 2024


Ein Kompass durch die Wirren der letzten sowjetischen Generation Georgiens

Explosiv, wütend, zynisch
Georgien in der Zeit nach der Sowjetunion
Über Korruption, Gewalt und politische Machenschaften
Gewinner des European Union Prize for Literature (EUPL) 2022

9. April, nationaler Gedenktag in Tiflis, Georgien. Gena versucht, einen weiteren Tag in seinem gescheiterten Leben zu bewältigen. Seine Frau Mila, die jegliche Hoffnung auf ihren Mann verloren hat, plant eine Zukunft ohne ihn. Tochter Zema, die bei der Polizei arbeitet, beschließt, dass Rache ihr einziges Lebensziel ist. Sohn Lazare will Rapper werden und vertritt linke Ideale, ist jedoch plötzlich gezwungen, seine Prinzipien aufzugeben.
Iwa Pesuaschwili schildert das Schicksal der armenischen Familie Simonyan, die in den 90er Jahren vor dem Krieg in Karabach nach Tiflis flieht, in eine Stadt voller Korruption, Gewalt und schmutziger Politik. Die Handlung entwickelt sich innerhalb eines Tages, an dem alle Konflikte, Dramen und Herausforderungen gleichzeitig über die Familie hereinbrechen. Und obendrein beginnen die Dämonen aus ihrer Vergangenheit zu erwachen und hindern sie daran, rationale Entscheidungen zu treffen …
Pesuaschwilis Roman ist eine Familiensaga gerafft auf einen Tag und vier Personen, aus deren stündlich wechselnden Perspektiven und Gedankenflüssen ein dynamischer Reigen der postsowjetischen Realität entsteht. Der sowjetische Müllschlucker mit seinem „beißend stinkenden Drachenschlund“ wird zum Symbol der so langsam verwesenden kommunistischen Mentalität.

AUTOR

Iwa Pesuaschwili, geb. 1990, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er ist Autor mehrerer TV-Dokumentarfilme. Seit 2012 veröffentlicht er seine Geschichten in Zeitschriften. 2014 debütierte er mit seinem Erzählungsband „Ich habe es versucht“. 2018 wurde sein erster Roman „Das Evangelium des Herunterkommens“ für alle wichtigen georgischen Literaturpreise nominiert. Mit dem vorliegenden Roman „Müllschlucker“ gewann er den EUPL 2022 und weitere Literaturpreise, darunter den Tsinandali-Preis für die beste Prosa und 2021 den Sonderpreis der Jury des SABA-Preises.

ÜBERSETZERIN

Natia Mikeladse-Bachsoliani, geb. 1966 in Meißen, Tochter einer deutschen Mutter und eines georgischen Vaters. Diplom-Germanistin, freischaffende Übersetzerin und Kulturmanagerin. Lange Jahre am Goethe-Institut Tbilissi und später am Goethe-Zentrum Eriwan. Aus dem Georgischen übersetzte sie u. a. Tamta Melaschwilis preisgekrönten Roman „Abzählen“ (2015) sowie Aka Morchiladses Chronik eines Phantasie-Georgiens „Santa Esperanza“ (2006).