Philipp, Almut: Lausitz

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Verkaufspreis12,99 €

Beschreibung

Almut Philipp
Lausitz
Die 99 besonderen Seiten der Region
Reiseführer

160 S., Br., 135 × 205 mm, Farbabb.
ISBN 978-3-95462-306-8

Erschienen: Februar 2018


Von Wasser und Kohle gestaltet

Den Spuren der großen Wandlungen einer Landschaft folgen diese Texte über die Lausitz. Von Raubrittern an der Via Regia und der Sagenwelt und Folklore der Sorben wird erzählt. Das einstige »Sumpfland« trägt eine große Industrietradition vom Rasensteinerz, der Glas- und Textilindustrie bis zur Braunkohle. Im neu entstandenen Lausitzer Seenland, dem Spreewald und der Teich- und Heidelandschaften gibt es eine einzigartige Fauna und Flora. Naturschutzgebiete und Biosphärenreservate gilt es zu erkunden oder wie im Zittauer Gebirge auch zu erklettern. Verwunschene Schlösser und ihre Parks werden zu neuem Leben erweckt, verlorene Orte gewürdigt. Im Frühjahr gibt es ganz besondere Ostertraditionen zu erleben, die Zeit der Störche beginnt, im Sommer ist die Lausitz eine wunderbare Urlaubsregion, der Herbst bringt mit den Kürbissen Farbe und den Zug der Kraniche. Bekannte Persönlichkeiten wie Fürst Pückler, Baumeister und Wissenschaftler haben ihre Spuren hinterlassen. Noch immer prägt der Braunkohleabbau die Landstriche, doch inzwischen ändert sich das Antlitz: Eine neue Wasser- und Naturwelt ist entstanden. Die Lausitz ist eine Kulturlandschaft, wie es sie kein zweites Mal gibt.

Autorin

Almut Philipp, geb. 1960, arbeitet als freie Autorin und Lektorin. Seit Kindertagen schon gern reisend unterwegs, beobachtet sie in der Lausitz mit Vorliebe den Wandel bekannter Plätze und entdeckt neue Lieblingsorte.

Pressestimmen

»Der Band macht deutlich: Die Lausitz, das ist schon eine ungewöhnlich eigene Landschaft.«
Oliver Reinhard, Sächsische Zeitung, 10./11. März 2018

Interview

Gibt es für Sie einen persönlichen Lieblingsort in der Lausitz?
Es gibt die besonderen Orte, verbunden mit einprägsamen Erlebnissen. Dazu gehören beispielsweise in der Oberlausitz zu Ostern die Ostereiter – ob in Bautzen oder unterwegs –, die ich nur zu gern einmal bei wärmeren Temperaturen und ohne Schneetreiben erleben möchte. In der Niederlausitz beeindruckt mich stets der Fürst-Pückler-Park. Das Schloss in der aufziehenden Morgensonne oder die Fuchsienbrücke mit ihrem Farbspiel in Blau und Rot sind eindrückliche Erinnerungen. Die Stille, während der Spreekahn durch die Fließe des Spreewaldes gleitet oder der Blick auf die Milchstraße in einer sternenklaren Nacht in Burg stellen für mich, die ich in der Großstadt lebe, seltene Augenblicke dar, die ich sehr schätze und die mich immer wieder in die Lausitz locken.

Hat Sie etwas auf Ihrer Entdeckungstour durch die Lausitz überrascht, vielleicht weil Sie andere Erinnerungen von bestimmten Plätzen hatten?
Nur Erinnerungen aufzufrischen, wäre tatsächlich langweilig. Überrascht hat mich Lauchhammer, als Stadt ist es eher unscheinbar, wenn man es mit Bautzen, Zittau, Görlitz oder Cottbus vergleicht. Mit dem Stadtnamen am engsten verbunden ist wahrscheinlich der Kunstguss. Doch wer weiß schon, dass es eine Frau war, die Freifrau von Löwendal, die nach dem örtlichen Fund von Raseneisenerz-Lagerstätten das ersten Eisenwerk errichten ließ und damit eine weitreichende Industriekultur in der Lausitz, nicht zuletzt die Kunstgießerei, mitbegründete. Vom Besuch der Landeskrone bei Görlitz vor einigen Jahren war mir die atemberaubende weite Sicht über die Stadt in der Erinnerung haften geblieben. Erst bei einer erneuten Tour habe ich begriffen, dass ich da auf einem Vulkan stehe. Immer wieder besonders für mich ist auch die sorbische Kultur mit ihren besonderen Festtagen, Traditionen und ihrer Sagenwelt.

Nach welcher Methode sind Sie vorgegangen, als Sie das Buch geschrieben haben und wie haben Sie die Informationen zu den Orten bekommen?
Die Lausitz ist ja eine so vielseitige Region, dass 99 besondere Orte nur eine Auswahl sein können, so mancher Ort bleibt späteren Entdeckungen vorbehalten. Zunächst habe ich Ideen aus meinen bisherigen Reisen aufgegriffen und wenn man so will die Sehnsuchtsorte herausgesucht. Anregungen gab mir auch die 3. Sächsische Landesausstellung zur Via Regia 2011 in Görlitz, die ich besucht hatte. Unbedingt sollten Oberlausitz, Niederlausitz und Spreewald jeweils angemessen vertreten sein. Natürlich sollte auch die gravierende und beeindruckende Wandlung von einer durch den Braunkohlentagebau geprägten Region zu einer beeindruckenden Seen- und Erholungslandschaft vorkommen. Auf mehrere Reisen verteilt, entstand dann ein Reiseplan und wie es dann so ist, weicht man doch vom Wege ab. Das sind dann die überraschenden Entdeckungen gewesen, die ebenfalls ins Buch kamen. Die Recherche zu den Texten begann immer vor Ort. Das Erlebnis und die eigene Anschauung ergänzten sich mit den Beschreibungen, die an den Orten vorhanden waren. Viele Daten erhielt ich auch in den Touristinfos, ich fand sie ganz traditionell in Broschüren, Zeitungsausschnitten, Reisebüchern aus der Bibliothek, dem Brockhaus und den Selbstauskünften im Internet. Am schönsten aber waren die Gespräche vor Ort, beispielsweise bei den Herbergsleuten, in der Krabatmühle, in der Wendisch-Deutschen Doppelkirche in Vetschau oder im Sorbischen Kulturzentrum Schleife.