Buchpräsentation und Themenabend über eine starke Frau, die im Gestapo-Verhör zu Protokoll gibt: „Wenn andere zum Verräter geworden sind, ich werde es jedenfalls nicht“. Olga Benario, Kommunistin,  Spionin, Widerstandskämpferin, Mutter und KZ-Insassin ist eine der Protagonistinnen im Buch zur Multimedia-Installation von Petra Reichenbach im Schloss Lichtenburg.

Starke Frauen in der Lichtenburg. Erst Schloss, dann Konzentrationslager – die wechselhafte Nutzung der weitläufigen Anlage in Prettin könnte gegensätzlicher nicht sein. In dem essayistischen Bildband treten fünf Kurfürstinnen, die im Schloss Lichtenburg Ende des 16. bis Anfang des 18. Jahrhunderts  residierten und fünf Gefangene des Frauen-Konzentrationslagers Lichtenburg aus der Zeit von Dezember 1937 bis Mai 1939 in einen imaginären Dialog über Motive der Ausgrenzung Andersdenkender. Die zehn Frauenschicksale aus der Vergangenheit zeigen, dass  Diskriminierung und Verfolgung zu allen Zeiten relevante Themen waren und es bis heute sind.

Im Gespräch zwischen Petra Reichenbach, Künstlerin und Herausgeberin des Buches, und Melanie Engler, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Lichtenburg, wird die Geschichte und die Spannung des Ortes zur Sprache kommen, an dem Olga Benario wie Tausende weitere Frauen unsägliches Leid erfahren haben.

Moderation: Judith Gebauer (Leiterin der Gedenkstätte für Opfer der NS-“Euthanasie“ Bernburg) 

Die Ausstellung und die historischen Räume der Gedenkstätte können bis 17:30 Uhr besichtigt werden.